Horst Bartnig
Variationen mit vier mal vier quadraten in vier farben
Laufzeit: 08. Mai 2005 bis 30. September 2005
Horst Bartnig, 1936 in Militsch (Schlesien) geboren, lebt in Berlin. Erste konkret-konstruktive Arbeiten entstehen 1964, Mitte der 70er Jahre beginnt er die Erforschung und Entwicklung
seiner 'variablen Systeme', die bis heute andauert. In Werkgruppen wie Quadratbilder, Unterbrechungen oder Variationen untersucht Bartnig einfache mathematische Systeme, meist auf der Basis des Quadrats, unter dem Aspekt ihrer visuellen Erscheinungsform. Hierbei können sich jedoch, in mathematisch-logischer Konsequenz, aus einfachen Fragestellungen äußerst komplizierte, in ihrer Fülle unübersichtliche und fast ans Chaotische grenzende Lösungen,
das heißt Bildmöglichkeiten ergeben. Erst an diesem Punkt der Kontrolle, und nicht zum Auffinden von Formen, greift der 'Systemanalytiker' Bartnig auf die Hilfe durch Computer
oder professionelle Mathematiker zurück. Ziel und oberstes Prinzip seiner Arbeit ist die Anschaulichkeit eines Systems.
Die 2004 entstandenen variationen mit vier mal vier quadraten in vier farben sind exemplarisch für das Gesamtwerk des Künstlers. Vier Quadrate in den Farben Gelborange und Rotorange (warm), Blau und Grün (kalt) bilden ein Modul, vier dieser Module ergeben ein Superquadrat, eine 'Variation'. Durch Drehung und Spiegelung der Module entstehen 256 mögliche Variationen, von denen jedoch bei genauer Überprüfung, mit Drehen und Wenden, nur 136 tatsächlich unterschiedlich sind. Diese hat Horst Bartnig realisiert: "es ist keine doppelt und es fehlt auch keine". Auch die Anordnung der Bilder in der Stiftung hat der Künstler nicht dem Zufall überlassen, 4 Variationen stellte er zur Wahl, doch die Entscheidung fiel dann eher spontan und auch die Reihenfolge der Bilder (1 - 136) ist bewusst nicht geordnet.
Formal eindeutig, wissenschaftlich exakt, handwerklich perfekt, so ist die Kunst des Horst Bartnig. Doch wir entdecken keine 'kalte Kunst', sondern Bilder von überraschender Freiheit
und Leichtigkeit, voller Leben, die den Betrachter nicht zum Rechnen, sondern zum Sehen auffordern.
Zur Museumseite: Stiftung für konkrete Kunst
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