Otto Dix - Der Krieg
Laufzeit: 21. April 2005 bis 31. Oktober 2005
Als 23-jähriger Student der Kunstgewerbeschule Dresden folgte Otto Dix (1891-1968) im August 1914 freiwillig dem Ruf zu den Waffen. Wie er später berichtete war der Krieg "eine scheußliche Sache, aber trotzdem etwas Gewaltiges. Das durfte ich auf keinen Fall versäumen. Man muß den Menschen in diesem entfesselten Zustand gesehen haben, um wirklich etwas über den Menschen zu wissen." Als Vize-Feldwebel überlebte Dix diese erste apokalyptische Katastrophe des 20. Jahrhunderts.
Als 23-jähriger Student der Kunstgewerbeschule Dresden folgte Otto Dix (1891-1968) im August 1914 freiwillig dem Ruf zu den Waffen. Wie er später berichtete war der Krieg "eine scheußliche Sache, aber trotzdem etwas Gewaltiges. Das durfte ich auf keinen Fall versäumen. Man muß den Menschen in diesem entfesselten Zustand gesehen haben, um wirklich etwas über den Menschen zu wissen." Als Vize-Feldwebel überlebte Dix diese erste apokalyptische Katastrophe des 20. Jahrhunderts. Sie hat sein Lebenswerk entscheidend beeinflusst, ebenso wie ihn das elementare Ereignis Krieg traumatisierte und ihn jahrelang bis in seine Träume verfolgte. Als Augenzeuge, Handelnder und Leidender des Krieges hat er in kompromisslosem Verismus nicht den Kampf selbst dargestellt, sondern die Zustände, die der Krieg hervorgerufen hat, das Sterben und den elenden Kriegstod. 1924 erscheint der Zyklus "Der Krieg". Die 50 Radierungen gelten als Meisterwerke graphischer Kunst des 20. Jahrhunderts, ein großartiges, zeitloses Dokument gegen den Krieg. Die Darstellung des Krieges im Werk von Otto Dix widersprach in Form und Inhalt dem Kunstverständnis der Mehrheit des konservativen Bürgertums, welches den nationalen Opfergedanken eines "Deutschen Heldentums" vermisste und Verletzungen deutscher Empfindungen beklagte. Nach 1933 wurde Otto Dix "ausgestoßen aus der Preußischen Kunstakademie und aus seiner Professur entlassen" bezichtigt, "die moralischen Gefühle des deutschen Volkes in schwerster Weise (zu) verletzen" und "den Kampfgeist des deutschen Volkes vorzuverurteilen". So war es zwangsläufig, dass er mit anderen Künstlern der Avantgarde 1937 von der nationalsozialistischen Kulturpolitik in der Ausstellung "Entartete Kunst" wegen "gemalter Wehrsabotage" diffamiert wurde. Als er sich 1939 kurzzeitig in Polizeiarrest befand, fragte der sächsische Ministerpräsident Manfred von Killinger gar: "Ist das Schwein immer noch am leben?" - Ja, bis 1968.
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