DAS LAND DER GRIECHEN MIT DER SEELE SUCHEN. FOTOGRAFIEN AUS DEN JAHREN ZWISCHEN 1839 UND 1865 - Inkunabeln aus der Frühzeit der Fotografie.

Laufzeit: 29. Januar 2005 bis 15. Mai 2005

nkunabeln aus der Frühzeit der Fotografie! Die Ausstellung offeriert Ihnen eine erlesene Auswahl von vierzig Arbeiten aus der einzigartigen Sammlung des Agfa Foto-Historamas, Museum Ludwig, Köln.

Der 19.August 1839 gilt gemeinhin als Geburtsstunde der Fotografie. Zunächst in Paris der Öffentlichkeit vorgestellt, wurde das neue Medium bald weltweit verbreitet. Bereits im Jahr seiner Erfindung kam es auch in Griechenland zum Einsatz.

Griechenland war einige Jahrzehnte zuvor von Reisenden, Diplomaten und Sammlern wiederentdeckt worden, und Dichter wie Lord Byron und Johann Wolfgang Goethe hatten ihm als Wiege der abendländischen Kultur neuen Ruhm und Unsterblichkeit verliehen.

An diesen Philhellenismus knüpften die Fotopioniere an, weil er ihnen gute Erfolge beim Publikum versprach: Denn wer nicht selbst ins vielgepriesene Land der Antike reisen konnte, ließ sich nun mittels Schwarz-Weiß-Aufnahmen das antike Bildungsgut ins Haus liefern.


Entsprechend wurde die Fotografie nicht mit der Absicht authentischer, zeitgenössischer Dokumentation eingesetzt. Das Bestreben war vielmehr, das Land des klassischen Griechentums, das antike Ideal, erstehen zu lassen. Das aktuelle Griechenland blieb als Bildmotiv dabei weitgehend auf der Strecke.

Die junge Fotografie scheint sich ihrer ureigenen gestalterischen Möglichkeiten noch nicht sicher zu sein, sondern folgt zunächst den Vorbildern und Standards der Malerei.

Dies wird augenfällig, wenn man – wie dies in der Ausstellung geschieht – zeitgenössische Griechenland – Gemälde aus der Sammlung des Senators M.J. Jenisch zum Vergleich heranzieht. Das alte wie das neue Medium, Malerei und Fotografie, verfolgen mit ganz ähnlichen gestalterischen Strategien ein und dasselbe Ziel: vermeintlich reale Bilder einer als Ideal geträumten Antike zu schaffen.