Katharina Sieverding und Klaus Mettig

Laufzeit: 23. Januar 2005 bis 28. März 2005

Katharina Sieverding gehört zu den innovativsten Künstlerinnen der Gegenwart. Als eine der ersten Frauen setzte sie sich auf der männlich dominierten Kunstszene durch und früher als die meisten anderen erkannte sie das künstlerische Potential der Fotografie – wobei sie das ursprüngliche Bild immer als Material begreift.
2004 im Oktober erhielt sie für ihr experimentelles und politisches Werk den renommiertesten Kunstpreis Europas – den Kaiserring der Stadt Goslar.
Nach Ansicht der Jury hat die Künstlerin mit ihren großformatigen Fotoarbeiten, die immer wieder die verborgenen Schichten von Mensch und Gesellschaft thematisieren, „wesentlich zur Erweiterung der Fotografie“ beigetragen.

Die Fotoarbeiten von Klaus Mettig kreisen um die großen Themen unserer Zeit. Im Zentrum stehen weltpolitische, aber auch medien- und kunstimmanente Konflikte. So stellt er medial vermittelte Bilder neben Fotografien, die während seiner ausgedehnten Auslandsaufenthalte in Russland, den USA, der Türkei und immer wieder China entstehen.
Die ähnliche Herangehensweise Sieverdings und Mettigs an ein Verständnis von Abstraktion ist auffällig – gleichzeitig ist ihre jeweilige Formensprache in feinsten Facetten und Nuancen zu erkennen.
Sieverding stellt die Frage nach einer nationalen Identität auf der Basis der persönlichen Identität eines Individuums – sie setzt sich selbst und ihren Körper als Individuum, als Macht ein.

Klaus Mettig, o. T., I Shanghai 2003, c-print, Acryl, Aluminium,180 x 240 cmMettig ging es in seinen frühen Arbeiten um eine nationale Identität bzw. ihre jeweilige mediale Vermittlung.
Heute thematisiert er Nationalität weiter.
Er bildet die Macht der Machtnationen ab. Er porträtiert diese Macht als militärisch, politisch oder (wie in den jüngsten Bildern aus China) als milliardenstarke Kauf- und Konsumkraft. Immer wieder spielt Architektur eine zentrale Rolle zur Vermittlung einer dichten Atmosphäre. Diese Dichte wird oftmals durch die Mehrteiligkeit seiner Arbeiten – Fotografien, Videos und Dias – verstärkt. Selten steht ein Bild für sich allein, sondern erst durch den Zyklus ergibt sich eine Gesamtformulierung.

Seit mehreren Jahrzehnten begleiten die beiden Künstler einander im privaten wie im professionellen Leben. Die vielschichtige und fruchtbare Beziehung zwischen ihren Arbeiten soll zum Gegenstand der Ausstellung in beiden Kunsthäusern gemacht werden.

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