A.R. Penck
Laufzeit: 10. Oktober 2004 bis 14. November 2004
A.R. Penck, geboren 1939 als Ralf Winkler in Dresden, erlangte seine
internationale Berühmtheit v.a. mit seinen, auf elementare Formen, Zeichen,
und Signale reduzierten, neo-expressionistischen Standart³-Bildern.
(Strichmännchen wurden sein Markenzeichen.)
Den Grundstein zu diesem Erfolg legte der Künstler bereits in den 1950er
Jahren, als er zu zeichnen begann. Die Otmar-Alt-Stiftung zeigt eine Auswahl
dieser frühen Arbeiten, die erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich
gemacht werden: Es handelt sich um rund 200 Zeichnungen in Bleistift und
Tusche aus privater Sammlung, entstanden zwischen 1957 und 1960.
Ralf Winkler, alias A.R. Penck - wissen ehemalige Lehrer, Kollegen und
Freunde zu berichten - war wie ein Besessener, der ohne Unterlaß gezeichnet
hat. Das permanente Zeichnen die wichtigste Grundübung in der Kunst
machte den Autodidakten³ schließlich zu einem der renommiertesten Künstler
der Gegenwart.
(Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die Bezeichnung
Autodidakt³ nur insofern zutrifft, als daß Ralf Winkler niemals ein
vollwertig eingeschriebener Student an einer Kunsthochschule war. Seit
seinem 14. Lebensjahr hatte er jedoch stets akademisch ausgebildete Maler
und Zeichner als Lehrer: z.B. Jürgen Böttcher im Mal- und Zeichenkurs an der
VHS (1953-54) oder Bernhard Kretzschmar, Wilhelm Rudolph und Gerhard Kettner
im Abendkurs Aktzeichnen³ an der HfBK Dresden (1956/57).)
In seinen zeichnerischen Anfängen orientiert sich Ralf Winkler unter
Anleitung von Jürgen Böttcher an den großen Vorbildern der Kunstgeschichte:
an Rembrandt, van Gogh, Cézanne und v.a. an Picasso. Das intensive Studium
der großen Meister und ihrer verschiedenen Stilpositionen sowie seine
geradezu manisch anmutende Lust am Zeichnen führte ihn im Laufe der 1950er
Jahre zu einer sehr sicheren und facettenreichen Manier der Linienzeichnung.
Was an Papier nur irgendwie greifbar war, benutzte er zum Zeichnen. Das
erklärt, warum die Mehrzahl der ausgestellten Arbeiten herausgerissene
Duden- und Lexika-Seiten als Zeichengrund aufweisen.
Bevorzugt zeichnet Ralf Winkler Landschaften, ein- und zweifigurige
Interieurszenen sowie Portraits. Die Motive, jeweils in Umrissen gezeichnet
oder aber mit dichten Schraffuren modelliert, entlehnt der Künstler stets
seinem (eigenen) unmittelbaren Lebensumfeld: So schildern die
Landschaftsbilder seine heimatliche Umgebung (Dresden), die Innenraumszenen
das Milieu seiner Familie und seines Freundeskreises und die Portraits
Freunde und Familienmitglieder. Die Darstellungen sind schlicht und lapidar
nichts ist inszeniert. Trotz stark reduzierter Bildsprache gelingt es Ralf
Winkler stets, spezifische Stimmungen (und Eigenheiten) von Natur und
Menschen in seinen Zeichnungen einzufangen/festzuhalten. All diese Arbeiten
überzeugen letztlich durch "Lebensnähe", durch Authentizität,
Unmittelbarkeit und Klarheit - Charakteristika, die seine Kunst - trotz
späterer Stilwandel - immerfort auszeichnen werden.
Zur Museumseite: Otmar Alt Stiftung
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