NATUR als GARTEN. Barbizons Folgen.
Die Maler des Waldes von Fontainebleau und die Münchner Landschaftsmalerei
Laufzeit: 08. August 2004 bis 09. Januar 2005
Der französische Ort Barbizon, gelegen in der Nähe der Stadt und des Schlosses Fontainebleau, wurde um 1850 in Europa zum Schlagwort der antiakademischen Landschaftsmalerei. Die traditionelle Naturvorstellung von Arkadien und der mythologisch besetzten Landschaft wurde abgelegt.
Es galt, die bislang weit verbreiteten Naturansichten Italiens zu relativieren und Regionen Frankreichs auf Erkundungs- und Arbeitsaufenthalten zu erfahren: Ein Zentrum der Aufmerksamkeit war der Wald von Fontainebleau, ein Hort, der zahlreiche Maler dazu anregte, ihre Pariser Ateliers zu verlassen und bloße Naturanschauung im Bilde festzuhalten.
Die Künstler suchten den schlichten, stimmungserfüllten Naturausschnitt, paysage intime, genannt. Wenn sie den Menschen darstellten, zeigten sie ihn als untergeordneten Teil der Natur. So verschieden diese Landschaftsmaler arbeiteten, so sehr pflegten sie eine Vorstellung: Zugunsten des Natureindrucks gaben sie das im Atelier erdachte Motiv auf und schrieben dem Malen im Freien originäre Kraft zu.
Die sogenannten Maler der Schule von Barbizon blieben unorganisiert; sie bildeten im eigentlichen Sinn keine Künstlerkolonie oder Schule, jedoch waren sie häufig freundschaftlich miteinander verbunden.
Der Titel der Ausstellung Natur als Garten verweist auf die Art ihrer Aneignung von Natur: Die französischen Maler wählten aufgrund ihrer besonderen Sehweise ein Teilstück der Landschaft aus, das sich durch Dichte und Ausgewogenheit kennzeichnen läßt.
Ohne den Garten als Kleinod gezähmter Vegetation zum Hausgebrauch zu verstehen, entdeckten sie das gelebte und vom Menschen bearbeitete Paradiesgärtlein des 19. Jahrhunderts draußen in Wald und Flur. Daß hier ein Schutzraum für den Menschen liegt, vermittelte besonders Théodore Rousseau, der die Gefährdungen des Waldes von Fontainebleau vorausschauend erkannte.
Zur Museumseite: Museum Georg Schäfer
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