Fritz Wingen (1889-1944)
Laufzeit: 20. Februar 2005 bis 24. April 2005
Geboren am 14. Mai 1889 im Oberbergischen Holpe wuchs er in Kempen in einer großen Familie auf. Schon in früher Kindheit zeigte er eine starke künstlerische Begabung. Musik und Bildende Kunst sollten die beiden Wurzeln seines Schaffens werden.
Aus Existenzgründen musste er zunächst den Lehrerberuf ergreifen, sehr gegen seinen Willen; denn von Anfang an war der Wunsch freischaffender Künstler zu sein, der Inbegriff seiner Lebensvorstellung. Nach Teilnahme und Verwundung im Ersten Weltkrieg wurde er freischaffender Künstler.
Der tief religiöse Mensch Gottfried Wingen, wie er getauft worden war, machte sich in den folgenden Jahren einen Namen als Kirchenmaler, religiöser Plastiker, Kirchengestalter im Sinn des Gesamtkunstwerks in Venlo, Duisburg-Hamborn, Morsbach, Potsdam, in mehreren Kirchen und kirchlichen Schulen in Berlin und im damaligen Mädchengymnasium in Kempen. Der Krieg hat vieles zerstört, Eindrucksvolles blieb erhalten und kann den Verlust des Zerstörten ermessen lassen.
Nicht das Einzelkunstwerk stand im Mittelpunkt seines Schaffens, sondern dessen Einfügung in den religiösen Anspruch des Kirchenraumes. So wurde er mehr und mehr auch zum Architekten eines Gesamtkunstwerks.
Die Kompromisslosigkeit seiner künstlerischen Existenz wirkte sich auch in seinem bürgerlichen Leben aus - bis hin zur Gefährdung. Schon 1939 wurde er aus der Reichskulturkammer ausgeschlossen: Jede künstlerische Tätigkeit wurde ihm untersagt. Wingen äußerte sich weiterhin freimütig gegen das Nazi-Regime, wurde denunziert und verhaftet. Er verstarb am 23. Januar 1944 im Konzentrationslager Lublin.
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