Jochen Gerz - Arbeiten aus 30 Jahren
Laufzeit: 16. Oktober 2004 bis 05. Dezember 2004
Der deutsche Künstler Jochen Gerz (*1940 in Berlin, lebt in Paris) zeigt in seiner umfangreichen Einzelpräsentation im Museum Moderner Kunst Stiftung Wörlen Passau einen Querschnitt seines bedeutenden Werkes.
Seit mehr als drei Jahrzehnten arbeitet Gerz mit Hilfe verschiedener Medien, u.a. mit Foto/Texten, Videoinstallationen, Environments, Performances und vor allem im öffentlichen Raum und erregte damit internationales Aufsehen.
Die zentrale Thematik seines Schaffen ist seit jeher die Auseinandersetzung mit kollektiver und individueller Erinnerung, mit dem Vergessen und Verdrängen von Geschichte/n. Im Fokus des Semiotikers Gerz steht die Analyse der Medien Schrift und Sprache. Seine Skepsis gilt jedoch nicht nur dem geschriebenen wie gesprochenen Wort, sondern auch und vor allem der Welt der Bilder. Die Antipoden Sichtbarkeit und Verschleierung sind im Rahmen seiner Arbeit ein immer wiederkehrendes Merkmal, so etwa bei den in Passau zu sehenden historischen Dokumenten vom Mahnmal gegen Faschismus. Hamburg-Harburg 1986-93 und Mahnmal gegen Rassismus. Saarbrücken 1990-93.
Ein weiterer wichtiger Parameter in seiner Arbeit sind kooperative, interaktive Projekte im öffentlichen Raum. Diese basieren auf seiner Forderung, Kunst zu machen, die durch den Beitrag einer Öffentlichkeit erst entsteht. Durch seine kritische Hinterfragung von Fakt und Fiktion individueller und gesellschaftlicher Bedürfnisse wird Gerz zum Initiator kommunikativer, partizipatorischer Prozesse und zum Analytiker von Wahrnehmungs- und Wirklichkeitskonstruktionen.
Zur Museumseite: Museum Moderner Kunst - Stiftung Wörlen
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