Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen
Kontakte:
+49-(0)37422-2018
+49-(0)37422-6023
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag
April bis Oktober 10.00-17.00 Uhr
November bis März 10.00-16.00 Uhr
Führungen:
Führungen von ca. 1 Stunde nach Voranmeldung
Verkehrsanbindung / Verkehrshinweise:
Bahnanschluss über Plauen bis Adorf/Vogtl., danach Bus; A72 bis Plauen Süd/Richtung Oelsnitz/Vogtl.-Bad Bambach bis Adorf, dann Abzweig Markneukirchen
Thema:
Das Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen legt mit seinen über 3600 Exponaten Zeugnis ab von der Vielfalt der Musikinstrumente in der Welt und der Entwicklung des Musikinstrumentenbaus im Vogtland. Nahezu 1000 Musikinstrumente sind in dem 1784 erbauten und nach seinem letzten Besitzer benannten "Paulus-Schlössel" zu sehen. Seit 1942 ist die Ausstellung in dem spätbarocken Bürgerhaus untergebracht, das von der Stadt in den dreißiger Jahren speziell für dieses Museum gekauft und umfangreich saniert wurde. Gegründet wurde die Sammlung im Jahre 1883 durch den Gewerbeverein der Stadt auf Initiative des Lehrers und Organisten Paul Apian-Bennewitz, der damit eine Lehrstätte für die einheimischen Instrumentenbauer schaffen wollte. Seinem Wirken und der Unterstützung durch das Königlich Sächsische Staatsministerium Dresden ist es zu verdanken, daß 1890 bereits 700 Instrumente, darunter rund 250 ausländische, zum Bestand des Museums gehörten.
Die enge Verknüpfung mit dem vogtländischen Musikinstrumentenbau wird am Eingang durch das Geigenmacherdenkmal sichtbar, das an die 12 Geigenbauer aus dem böhmischen Nachbarort Graslitz erinnert, die sich Mitte des 17. Jh. aus Glaubensgründen in Markneukirchen niederließen und hier 1677 die erste deutsche Geigenmacherinnung gründeten. Diese Exulanten legten den Grundstein für eine überaus erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung im Orchesterinstrumentenbau, die Markneukirchen den Ruf des Sächsischen Cremona einbrachte und durch umfangreiche Handelstätigkeit 21 Millionäre hervorbrachte. Die Ausstellung des Musikinstrumenten-Museums Markneukirchen zeigt in einer übersichtlichen Darstellungsweise die geschichtliche Entwicklung der einzelnen Instrumentengattungen von einfachen Formen bis zum gegenwärtigen Stand, wobei einheimische Instrumente in großer Zahl vertreten sind. Der Betrachter wird informiert über die Entwicklung der Streich-, Zupf-, Holzblas-, Metallblas-und Zungeninstrumente, über die Tasteninstrumente und mechanischen Spielwerke und bekommt einen Einblick in die Welt der Musikinstrumente des Nahen und Fernen Ostens, Afrikas und Amerikas. Kuriositäten, wie z.B. ein Riesen-Piano-Akkordeon mit 360 Bässen, gebaut 1938 in Klingenthal für eine englische Tanzgruppe, eine Tuba mit überdimensional großem Schallstück und eine ganze Reihe von Miniaturinstrumenten in originalgetreuer Bauweise, weisen auf die genialen Ideen und das Geschick der Handwerker hin. Zur Ausstellung gehört auch eine Sammlung von Gemälden des Markneukirchner Landschaftsmalers Rudolf Schuster (1848-1902), der Schüler des Romantikers Ludwig Richter war.
In den Sommermonaten finden im Museumshof Konzerte statt, die sich bei Musikern und Zuhörern aufgrund der guten Akustik und angenehmen Atmosphäre wachsender Beliebtheit erfreuen. Am letzten Sonntag im August wird der Handwerkertag durchgeführt, bei dem Musikinstrumentenbauer aller Branchen ihre handwerklichenFähigkeiten demonstrieren und den ganzen Tag Konzerte zu hören sind. Unterstützung in ihrer Arbeit erhalten die Museumsmitarbeiter durch den Verein der Freunde und Förderer des Musikinstrumenten-Museums, dem z.Z. 53 Mitglieder angehören. Eine enge Zusammenarbeit auf wissenschaftlicher Ebene gibt es mit der Fachhochschule für Musikinstrumentenbau Markneukirchen, einer Außenstelle der Hochschule für Angewandte Kunst Schneeberg, mit dem Forschungsinstitut für Musikinstrumentenbau Zwota und den Musikinstrumentenmuseen der internationalen Vereinigung CIMCIM. Eine hohe internationale Anerkennung erfährt das Museum durch die im Jahr 2000 in der Musikstadt stattfindende Tagung der Musikinstrumentenmuseen der Welt.