Grünes Gewölbe
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Adresse:
Taschenberg 2 / Residenzschloss
01067
Dresden
Karte
behindertengerecht
Kontakte:
+49-(0)351-49 14 2000
+49-(0)351-49 14 616
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Staatliche Kunstsammlungen Dresden - Blick auf Elfenbeinfregatte im Neuen Grünen Gewölbe
Öffnungszeiten:
Eingang Sophienstraße, gegenüber Taschenbergpalais
10.00 18.00 Uhr, dienstags geschlossen
Verkehrsanbindung / Verkehrshinweise:
Straßenbahnen 4/8/9 bis Theaterplatz, alle Straßenbahn- und Buslinien bis Postplatz
Thema:
Das Grüne Gewölbe ist eine der reichsten Schatzkammermuseen Europas. Unter gleichartigen Sammlungen ragt das Grüne Gewölbe durch Anzahl und Vielfalt seiner Kunstwerke hervor. Sein Entstehen verdankt es August dem Starken, der seine reiche Pretiosen- und Juwelensammlung mit ererbten Meisterwerken der Renaissance und des Barock vereinte. Kostbarkeiten der Goldschmiedekunst, Meisterwerke aus Bernstein, Elfenbein, Edelsteingefäße und kunstvolle Bronzestatuetten, vor allem aber die Werke der Hofkünstler Permoser und Dinglinger machen das Grüne Gewölbe zu einer unvergleichbaren und beeindruckenden Kunstsammlung, dem prächtigsten Schatzkammermuseum Europas. Es umfasst mit circa 3100 Werken und Werkgruppen ausschließlich Spitzenwerke des europäischen Kunsthandwerks, die vom frühen Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert reichen.
Das Dresdner Schatzkammermuseum wurde 1723 im Zuge der Reorganisation des Sammlungswesens durch Friedrich August I., Kurfürst von Sachsen gegründet. Daraufhin wurde noch im gleichen Jahr mit dem Ausbau der Tresorräume im Westflügel des Schlosses begonnen und es entstand in mehreren Bauetappen bis 1731 das neue Museum "Königliche Schatzkammer", das für die Gegebenheiten der Zeit in ungewohntem Maße öffentlich zugänglich war. Während in Inventarbänden von 1733 von der "Geheimen Verwahrung des Grünen Gewölbes zu Dresden" die Rede ist, setzte sich doch der umgangssprachliche Name des "Grünen Gewölbes" durch, zurückgehend auf einen grünen Anstrich in Teilen der Räume.
Das barocke Gesamtkunstwerk aus Kunstobjekt und prachtvoller Präsentation erhielt sich weitgehend unverändert bis in den Zweiten Weltkrieg. Dem Angriff auf Dresden am 13. Februar 1945 fielen drei der acht aufwendig ausgestatteten Räumen des Grünen Gewölbes zum Opfer. Die beweglichen Kunstgegenstände befanden sich bereits auf der Festung Königstein im nahegelegenen Elbsandsteingebirge. Direkt nach Kriegsende wurde die Sammlung von der Trophäenkommission der Roten Armee beschlagnahmt und in die UdSSR abtransportiert. Nach ihrer Rückkehr nach Dresden 1958 zog das Grüne Gewölbe in Räumlichkeiten des Albertinums ein, da eine Rückkehr in das Dresdner Schloss aufgrund der Kriegszerstörungen unmöglich war.
Seit September 2004 ist das Grüne Gewölbe an seinen ursprünglichen Ort in das Dresdner Residenzschloss zurückgekehrt. Zunächst wird ein Teil der Sammlung in moderner Gestaltung im Neuen Grünen Gewölbe in der ersten Etage des Westflügels ausgestellt. Hier werden neben anderen Kunstwerken von hohem Rang Johann Melchior Dinglingers Hofstaat des Großmoguls, das Goldene Kaffeezeug, der Kirschkern mit 186 Angesichtern, die große Elfenbeinfregatte und phantasievolle Perlfiguren in einer weltweit einzigartigen Ausstellung präsentiert.
Zum Stadtjubiläum 2006 wird auch das historische Schatzkammermuseum August des Starken in den Gewölben im Erdgeschoss des Westflügels eröffnet. In den historischen Räumen stehen die kostbaren Kunstwerke nicht in Vitrinen, sondern frei auf Konsolen von Schauwänden und auf Prunktischen. Die Besucher können die Pracht der Schatzkammer als barockes Gesamtkunstwerk in seinem schönsten Glanz und hautnah erleben.
Literatur
Bauern, Händler, Komödianten und andere Leute - Die Sammlung barocker Elfenbeinfigürchen im Grünen Gewölbe zu Dresden. Ausstellungskatalog, herausgegeben von der Kunstgewerbesammlung der Stadt Bielefeld/ Stiftung Huelsmann, mit Texten von Jutta Kappel, 2002, 64 Seiten, 46 Abbildungen, davon 36 in Farbe, Broschur ISBN 3-9805831-4-7
Dresdner Hofsilber des 18. Jahrhunderts. Ulli Arnold, Kulturstiftung der Länder - PATRIMONIA 74, 1994, 88 Seiten mit 39 teils farbigen Abbildungen Broschur 3,00 Euro