Stadtmuseum & Kunstsammlung Jena
Kontakte:
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Stadtmuseum & Kunstsammlung Jena
Öffnungszeiten:
Dienstag, Mittwoch, Freitag 10 - 17 Uhr
Donnerstag 14 - 22 Uhr
Samstag, Sonntag 11 - 18 Uhr
Verkehrsanbindung / Verkehrshinweise:
Zentral am Markt gelegen, Bahnhöfe max. 10 min. entfernt, Parkplätze im Stadtzentrum
Thema:
Das spät- und neogotische Gebäudeensemble am Jenaer Marktplatz ist ein besonderer Treffpunkt von Geschichte und Moderne. Unter einem Dach sind Stadtmuseum und Kunstsammlung vereint. Diese Symbiose erlaubt dem Besucher sowohl interessante Einblicke in die Stadtgeschichte als auch spannende Begegnungen mit der modernen Kunst.
Schon in der Vergangenheit kündeten sieben Wunder von der Einzigartigkeit einer Stadt, deren Entwicklung mit der Universitätsgründung 1558 in eine neue Epoche eintrat. Die Belange der Universität und die Bedürfnisse der Studenten prägten von nun an das städtische Leben. Neben den mit den sieben Wundern beschriebenen landschaftlichen und städtebaulichen Besonderheiten waren es zunächst berühmte Gelehrte, die für die Reputation der Universitätsstadt sorgten. Jena war seinen Anfängen als Weinbauernstadt entwachsen. Ein Zeitstrahl führt den Besucher im Treppenhaus des Museums von den Anfängen Jenas zu einer Stapelstadt des Wissens und der Wissenschaften (Goethe). Philosophen, wie Reinhold, Fichte, Schelling oder Hegel machten Jena im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert zu einem Saal-Athen. Möglich wurde diese Entwicklung auch durch einen freiheitlichen Geist, der Wissenschaft und philosophische Spekulation beflügelte. Ein Geist, der aber auch politisch aufbegehrte. So führt der Zeitstrahl den Besucher zur Gründung der Jenaer Urburschenschaft. Getrieben von den Erfahrungen der napoleonischen Befreiungskriege suchten Studenten ihrer Sehnsucht nach einem einigen Vaterland und demokratischen Neubeginn Gehör zu verschaffen. Die Ausstellung belegt mit wichtigen Exponaten, wie der Fahne der Urburschenschaft und ihrer Verfassung, den lebendigen Geist, der diese Stadt belebte.
Die industriellen Anfänge Jenas sind ebenfalls begleitet von der geistigen Kraft und dem mutigen Gestaltungswillen herausragender Persönlichkeiten, wie Zeiss, Abbe oder Schott. Mit einer kleinen Mechanikerwerkstatt begann die Erfolgsgeschichte von Zeiss. Eng mit der Entwicklung des Zeiss-Unternehmens war auch die Entstehung und der Erfolg der glastechnischen Versuchsanstalt von Schott verbunden. Die Zusammenarbeit von Zeiss, Schott und Abbe ist ein Paradebeispiel für das erfolgreiche Zusammengehen von wissenschaftlicher Forschung und praktisch-technischer Umsetzung. Die enge Verbindung von Forschung, technischer Innovation und marktwirtschaftlicher Umsetzung hat in Jena eine lange Tradition.
Das Treppenhaus des Museums öffnet sich auch zu einem neogotischen Erweiterungsbau, der die Ausstellungen der Kunstsammlung, die Galerie und das Kabinett beherbergt.
Neben den Werken aus der Zeit vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert bildet die Kunst des 20. Jahrhunderts, von der klassischen Moderne bis hin zur Kunst der DDR den wesentlichen den Schwerpunkt der Sammlung. Nach 1989 konnte die Sammlungstätigkeit weit über den deutschen Kulturraum hinaus ausgedehnt werden.
Diesem internationalen Anspruch fühlt sich auch die Galerie verpflichtet. In jährlich acht bis zehn Sonderausstellungen zur Kunst und Kunstgeschichte wechseln aktuelle Positionen der jungen internationalen Gegenwartskunst mit Personalausstellungen anerkannter Künstler oder kunsthistorischen Themen. Die Ausstellungen bevorzugen kein bestimmtes Medium, sondern sind offen im Diskurs, vielfältig in der Erscheinung und kritisch in der Aneignung.