Dokumentationszentrum Prora
Adresse:
Objektstraße, Gebäude 1
18609 Prora
Karte

 Café/Restaurant vorhanden
 nicht behindertengerecht

Kontaktadresse
STIFTUNG NEUE KULTUR / Projektgruppe Prora
Gormannstraße 10
10119  Berlin

Kontakte:
+49-(0)38393-13991
© Dokumentationszentrum Prora
Öffnungszeiten:

ganzjährig geöffnet
täglich von 11 - 16 Uhr

Verkehrsanbindung / Verkehrshinweise:

Bahn: Regionalbahn von Stralsund-Bergen bzw. Binz/Rügen bis zur Station Prora (Nord) oder Prora-Ost. Auto: Mit dem Kraftfahrzeug fährt man von Stralsund über den Rügendamm auf der B 196 über Karow und weiter auf der B 196a nach Prora. Das Dokumentationszentrum befindet sich im Zentrum der Anlage.

Thema:

Der Ort Prora und der "Koloß von Rügen" - das ehemalige "KdF-Seebad der Zwanzigtausend" - sind in den letzten Jahren sehr bekannt geworden. Prora gehört zum Ostseebad Binz und liegt an der Prorer Wiek, der schönsten Bucht der Insel Rügen. Hier wurde die etwa 4,5 km lange Anlage im Auftrag der "NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude" zwischen 1936 und 39 gebaut und zu großen Teilen auch vollendet.

Das Gelände war zu Zeiten der DDR militärisches Sperrgebiet und wurde erst 1990 für die Öffentlichkeit zugänglich. Gegenwärtig ist Prora im In- und Ausland als Denkmal der Bau- und Sozialgeschichte des "Dritten Reiches" bekannt und wird jährlich von Hunderttausenden besucht.

Die Anlage steht unter Denkmalschutz. Sie ist neben dem "Reichsparteitagsgelände" in Nürnberg die größte geschlossene architektonische Hinterlassenschaft der nationalsozialistischen Zeit. 20.000 Menschen sollten hier Urlaub machen. Das "KdF-Bad der Zwanzigtausend" ist nicht nur ein baugeschichtlich interessantes Beispiel für den Gebrauch der Architektur der Moderne im Nationalsozialismus, sondern auch ein sozialgeschichtlich wichtiges Zeugnis für das Bemühen des NS-Regimes, die Arbeiter, deren Parteien und Organisationen 1933 zerschlagen worden waren, zu befrieden und für die Kriegs-, Lebensraum- und Rassenpolitik zu gewinnen. Die "Nerven des Volkes" sollten für den nächsten Krieg gestärkt werden.

Die neue Dauerausstellung "MACHTUrlaub" gliedert sich in zwei große Themenbereiche: Der erste Teil dokumentiert die Bau- und Nutzungsgeschichte des nunmehr denkmalgeschützten Gebäudes von 1935 bis in die Gegenwart. Mit dem Seebad wollte die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ jeweils 20.000 „Volksgenossen“ einen preiswerten Urlaub ermöglichen. Dieser Urlaub sollte allerdings kein Selbstzweck sein, sondern stand im Dienst der Kriegsvorbereitungen des Regimes.

Der zweite Teil behandelt die nationalsozialistische „Volksgemeinschaft“ und bettet den historischen Ort „Prora“ und damit die NS-Freizeitpolitik in den weiteren Kontext der Arbeits- und Sozialgeschichte dieser Zeit ein. Sie wurde wesentlich durch das Modell einer angeblich egalitären „Volksgemeinschaft“ strukturiert. Die Ausstellung zeigt dabei die federführenden Institutionen und ihre Propaganda ebenso wie die sozialen Realitäten, die nicht dem Propagandabild entsprachen.
Umkreissuche
Umkreis von  5,  10,  20,  50 oder  100 Kilometern.