Gewässerte Stoffe oder moirierte Zeuge heissen solche seidene oder wollene Stoffe, deren rechte Seite glänzende wellenförmige, jedoch nicht eingewebte Streifen hat. Oberflächlich geschieht die Wässerung dadurch, dass man die Zeuge mit Wasser einsprengt und dann mangelt oder mit heissen Metallplatten presst; diese Wässerung verschwindet aber in der Nässe. Eine zweite Wässerung, die man besonders bei seidenen und Kammgarnen, dicht gerippten Zeugen anwendet, stellt man dadurch her, dass man die Zeuge, die rechten Seiten zugekehrt, aufeinander legt und dann durch zwei heisse, scharf aufeinander drückende Walzen langsam durchlässt, nachdem man die Zeuge vorher mit einer entsprechenden steifen
Appretur behandelt hat. Eine dritte Wässerung auf Zeuge, die nicht rippig sind, wie z. B. dünne baumwollene Stoffe, erfolgt dadurch, dass man sie zuerst steift, dann glänzt, darauf durch fein gerippte Metallwalzen gehen lässt, wodurch sie fein gerippt werden und dann wie bei zwei verfährt. In England heisst das Verfahren to make coarse goods fine.