Gaze, ursprünglich nach der Stadt Gaza benannt, (franz.: gaze; engl.: gauze); wo diese Art
Gewebe zuerst verfertigt wurde ein dünn und offen gewebter, durchsichtiger Stoff, mit oft mannigfacher Verbindung der Schuss- mit den Kettfäden, wodurch viele Muster und Namen entstehen. Je nach Verbindung der Schuss- und Kettfäden unterscheidet man Donna Maria- G., G. de soie, G. de Paris, G. d'eté, G. Iris. Spitzengaze ist fassonierte oder broschierte Gaze, welche mit der Jacquardmaschine genadelt und durch den Nadelstab erzeugt wird. Man hat Gaze in Seide, Baumwolle und Leinwand. Technisch unterscheidet sich das Gazegewebe vom Flor- und Musselingewebe dadurch, dass die Kettenfäden paarweis zwischen je zwei Einschussfäden um einander herumgeschlungen oder gekreuzt sind (vgl. Bindungstafel XXVI), während die Schussfäden gerade und einzeln liegen. Eine eigene Gattung der Gaze ist der Marly. Baumwollene Gaze wird unter dem Namen Tarlatan oder Tirletan gewebt. Damastgaze ist eine Nachahmung des eigentlichen Damasts, indem man durch eine Einrichtung des Jacquards damastartige Blumen und andere Muster webt; derartige Zeuge kommen viel in China und Japan vor. Eine andere Gattung Gaze ist der Krepp (s. d.); auch gehören dazu die Etamine- und Beuteltuchstoffe.
Gaze nennt der Bortenwirker eine Art Tressen, deren Kette Seide, der Einschlag von Gold- oder
Silbergespinst und von starkem
Lahn ist.