Lexikon

Handwörterbuch der Textilkunde aller Zeiten und Völker für Studierende, Fabrikanten, Kaufleute, Sammler und Zeichner der Gewebe, Stickereien, Spitzen, Teppiche und dergl., sowie für Schule und Haus, bearbeitet von Max Heiden, Stuttgart 1904

Gesamtindex
Eintrag: Drahtgewebe
Drahtgewebe, Metalltuch, Metallgewebe, ein mit wenigen Ausnahmen nur aus Eisen- und Messingdraht in Grössen 10 bis 30 und noch mehr Meter Länge und 220-1500 mm Breite liergestelltes, meist glattes, selten geköpertes Gewebe Je nach dem Gebrauch ist das Material und das Gewebe verschieden. Die gewöhnlichste Webart ist die einfache Siebform, bei welcher die Kettfäden nicht bloss dieselbe Stärke, sondern auch denselben Abstand von einander haben wie die Einschussfäden hierzu gehören die Metallgewebe für die Papierfabrikation mit Formdrähten (à vergeure); die zweite Form zeigt die Kettfäden stärker als die Schussfäden, sie stehen in gleichen Abständen von einander: die Schussfäden sind nach Art der Korbgeflechte so eingeschlagen, dass die Fäden dicht aneinander liegen. Sie dienen zu den sogen. Waschscheiben. Die Herstellung erfolgt (bei Eisendraht in durch Ausglühen erweichtem Zustande) teils auf Stühlen, sogen. Siebmacherrahmen, die nur die Anfertigung von 2m Länge nicht übersteigenden Stücken gestatten, teils auf solchen, mittelst deren man endlose Gewebe zu liefern imstande ist und die meist mit dem gewöhnlichen Leinweberstuhl Aehnlichkeit haben.
Siehe auch:  Agen  Asch  Auch  Draht  Geköpert  Gewebe  Lein  Lier  Schlag  Schuss  Stuhl  Webe