Damast (lat. damacius, damassus franz.: damas engl.: damask; ital.: damasco, damaschino), ursprünglich ein einfarbiges Seidengewebe, dessen
Grund glatt oder geköpert ist, in welchen man Ranken, Blumen u. s. w. einwebte. Nach einigen Angaben soll diese Art zu weben von den Einwohnern von
Damaskus in Syrien erfunden worden sein; von letzterer Stadt stammt auch der Name. Die älteste Musterung von Damaststoffen geht davon aus, in geometrischer Linienführung Farbe in Earbe die Fläche zu teilen (vgl. Abb. 55) und so eine Art Grunddessin zu schaffen; es hat sich diese Art von Webemustern aus der Technik heraus auch für die älteste Leinendamastweberei (s. d.) entwickelt. Später haben zuerst die Italiener und Holländer Damast gewebt, die Franzosen und Deutschen ahmten die Verfertigung bald nach. Die Wirkung der Damaste beruht auf dem wechselnden Lichteffekt von Kette und Schuss, indem man z. B. das Muster im Kett-, den
Grund dagegen im Schuss- effekt arbeitet oder umgekehrt, wobei meist Atlasbindungen zur Verwendung kommen. Seidendamaststoffe und solche aus Halbseide in mehreren Farben haben die verschiedensten Benennungen und werden nach anderen Einrichtungen des Webestuhles hergestellt.
Der Wollendamast ist ein geköperter AVolienstoff, worauf das Muster atlasartig glatt steht, man nannte ihn früher auch Florett oder geblümten Kalmank.
Halbwollener Damast hat in der Fabrikation eine bedeutende Ausdehnung; er besteht aus Baumwolle (hartem Kammgarn) und ist auch zuweilen mit
Seide gemischt.
Leinendamast (franz. linge damasse engl. linen-damask) wird zum Teil aus feinsten Leinengespinsten gefertigt (s. "Leinendamast" als besonderer Artikel.)