Wollendruck, d. h. das Bedrucken von Wollenstoffen mit Mustern, ist erst gegen das Ende des 17, Jahrhunderts aufgekommen. Man legte den
Stoff zwischen zwei genau aufeinander passende Formen, in welche dasselbe Muster ganz durchbrochen eingeschnitten war, goss auf die obere Form eine heisse Farbenbrühe, welche an den durchbrochenen Stellen den mit Weinstein und Alaun präparierten
Stoff durchdrang und unten wieder abfloss (s. Golgasdruck). Bei dem, früher besonders in Mülhausen im Elsass angewandten, Berilldruck (s. d.) bediente man sich heisser Messingformen und Farben, welche mit Beizen und Stärke oder Gummi verdickt waren; da diese Verdickungsmittel nicht wieder entfernt wurden, lagen die Farben erhaben auf: erhabener Druck. Im Jahre 1810 fing man in
Sachsen an, die aufgedruckten Farben durch Dämpfe zu fixieren, mittels heisser Walzen usw., später durch Wasserdampf. Diese Methode ist dann im Laufe der Zeit vielfältig ausgebildet und verbessert worden. S.
Zeugdruck