Wolkenmuster (lat. nubiatum; franz.: nebule, nuees; engl.: nebuly), als Kunstform auf orientalischen Geweben, Stickereien und Teppichen des 16. und 17. Jahrh. sind keine seltenen Erscheinungen. Man setzt den Ursprung derselben nach China, wo das Motiv schon frühzeitig im Flachmuster Verwendung findet und sich auf die persische Kunst überträgt. Hier erfährt die Form im Teppich oft eine besondere Gestaltung (Abb. 325, S. 569), die im Webemuster (Abb. 347) sich einfacher darbietet.
Auch die sog. buddhistischen Kugeln, welche in Gruppen zu dreien das Wolkenmuster häufig begleiten, sind von China her übernommen.
Abb. 325 Darstellung aus Porte folio of art, South Kensington Museum, London: Knüpfteppich in farbiger Wolle und Seide, Grund rot, Muster bunt: stilisierte Blütenranken, chinesische Wolken und Vögel. Persien 17. Jahrh.
Abb. 347 Originalaufnahme aus dem Kgl. Landesgewerbemuseum in Stuttgart: Seidengewebe, abweehselnd in weissen und bunten Streifen gemustert: die ersteren mit den buddhistischen Kugeln, die anderen mit dem Wolkenornament. Persien oder Türkei 17. Jahrh.