Lexikon

Handwörterbuch der Textilkunde aller Zeiten und Völker für Studierende, Fabrikanten, Kaufleute, Sammler und Zeichner der Gewebe, Stickereien, Spitzen, Teppiche und dergl., sowie für Schule und Haus, bearbeitet von Max Heiden, Stuttgart 1904

Gesamtindex
Eintrag: Wien
Wien, Hauptstadt des österreichischen Kaiserreichs die Erzeugung von Seidenwaren, besonders Modestoffen (82 Betriebe, 1041 Arbeiter), Bänder (32 77Q) türkische Kappen, Betten und Wäsche, Schirmen, Kleidern (bedeutende Ausfuhr nach dem Orient, 6172 Betriebe, 24991 Arbeiter).
Aus dem 17. Jahrhundert wird über Seidenmanufakturen berichtet, welche der Nationalökonom Becher ins Leben rief; deren Bestehen aber nur von kurzer Dauer war. Auf dem Tabor in W., der 1676 angelegt wurde, bestanden zwei Bandmühlen, von denen mit der Belagerung (1683) jede Spur verloren ging. - Zur Förderung der Spitzenindustrie berief Kaiser Franz um die Mitte des 18. Jahrhunderts Brüsseler Arbeiterinnen.
Das K.K.österr. Museum fürKunst und Industrie (Direktor: Prof. Dr. V. Scala), gegründet 1864, enthält eine reiche Stoffsammlung, deren Inhalt durch die Yeröffentlichungen von Dr. Moriz Dreger (s. u. Stoffsammlungen) bekannt gegeben wird.
Siehe auch:  Ala  Arbeit  Aue  Hund  Seide  Seidenwaren  Spitzen  Stoff  Stoffsammlungen  Zeug