Langensalza, Stadt im preuss. Reg.-Bez. Erfurt: Kammgarnspinnerei, Baumwollweberei, Kessel-, Strickgarn- und Tuchfabrikation. Um 1670 wurden hier Halbseidenmanufakturen gegründet; die Raschmacher Formfeist und Schreiber kamen im Jahre 1668 von ihren Wanderungen aus der
Schweiz zurück und verwerteten ihre Kunst in L. durch Herstellung von geblümten Taffeten, Atlassen und anderen Seidenzeugen, mit baumwollenem oder leinenem Einschlag. Schüler und Nachkommen errichteten im 18. Jahrhundert weitere Manufakturen und so kam das Gewerbe zu immer höherer Blüte. Im Jahre 1720 war hier die
Zahl der Seidenwirker so gross, dass sie von Kurfürst August III ein Innungsstatut erhielten. Gottlieb Gräser führte daselbst auch die Fabrikation reinseidener
Gewebe ein.