Lahn (franz. la lame, engl, finsel, ital. lame) heisst der dünne, geplättete Metalldraht, der entweder über
Seide gesponnen oder allein zu Spitzen, Zeugen, Borten und dergl. verarbeitet wird. Es gibt Goldlahn, Silberlahn, leonischen oder unechten Lahn. Er ist auf kleinen Röllchen von einer halben oder ganzen Unze im Gewicht. Man bezieht ihn von Augsburg, Berlin, Wien, Nürnberg und Freiberg. Lahnbänder (Lahn und
Seide zusammengewebt) werden noch in
Annaberg gefertigt und für gewisse Volkstrachten gebraucht. Lahnzeuge für Maskeraden- und Theateranzüge webt man in Chemnitz. Die Fabrikation von Lahntressen wird in Freiberg betrieben, sie unterscheidet sich in Galonen,
Gaze und Korallenarbeit.
Lahnarbeit in echter Ware wird in vielen Städten Deutschlands, namentlich Nürnberg und Leipzig, gemacht; höchst bedeutend ist die Fabrikation aber in Moskau (Russland).