Lexikon

Handwörterbuch der Textilkunde aller Zeiten und Völker für Studierende, Fabrikanten, Kaufleute, Sammler und Zeichner der Gewebe, Stickereien, Spitzen, Teppiche und dergl., sowie für Schule und Haus, bearbeitet von Max Heiden, Stuttgart 1904

Gesamtindex
Eintrag: Holbeinteppiche
Holbeinteppiche, moderne Bezeichnung für kleinere vorderasiatische Knüpfteppiche des 16. Jahrh., deren Musterung aus zwei quadratischen Stern­feldern mit reichen Borteneinfassungen besteht. Diese Originale kopierten die Maler der Frührenaissance für den Hintergrund, Boden oder Stufenbelag ihrer figürlichen Darstellungen und die besonders treue Wiedergabe eines solchen Teppichs im Bilde der Holbeinschen Madonna zu Darmstadt (vergl. Abb. 118) gab dieser Gattung den Namen. Auf Grund der Rekonstruktion solcher Teppichmuster nach Bildern der Meister des 16. Jahrh. veröffentlichte Julius Lessing das erste derartige Werk über "Altorientalische Teppichmuster". (Berlin 1877.)
Siehe auch:  Grund  Lein  Werk
Abbildungen:

Abb. 118. Darstellung aus: Klassischer Bilderschatz, Jahrg. 1894, Bl. 725: Bild der Madonna von Hans Holbein, Original in Darmstadt.