Lexikon

Handwörterbuch der Textilkunde aller Zeiten und Völker für Studierende, Fabrikanten, Kaufleute, Sammler und Zeichner der Gewebe, Stickereien, Spitzen, Teppiche und dergl., sowie für Schule und Haus, bearbeitet von Max Heiden, Stuttgart 1904

Gesamtindex
Eintrag: Hamburg
Hamburg, Freie und Hansestadt, Bundestaat des Deutschen Reichs: Norddeutsche Jutespinnerei und -weberei (in Schiffbeck), Jutespinnerei und -weberei (H .-Harburg), Wollgarnfärberei, Hanfgarnspinnereien, Pferdehaar­spinnereien, Fabrikation von Hauswäsche und Anzügen. Die Anfänge der Seidenindustrie lassen sich bis zum Ende des 16. Jahrhs. verfolgen, wo nieder­ländische Reformierte die Sammet- und Taffetfabrikation nach der in Ant­werpen bekannten Art eingerichtet haben. Der dreissigjährige Krieg, welcher das übrige Deutschland wirtschaftlich zurückbrachte, berührte die Hamburger Industrie nicht oder kam ihr vielmehr zugute, weil gerade infolge des Krieges die Ausfuhr nach den übrigen deutschen Ländern einen bedeutenden Auf­schwung erhielt; in das Ende des 17. und die erste Hälfte des 18. Jahrh. fällt die Zeit ihrer höchsten Blüte. Im Anfang des 18. Jahrh. werden in H . auch Spitzen erzeugt, nachdem in Frankreich ihre Fabrikation zurückgegangen ist.
Ferner im 17. Jahrh . Erzeugung von Bildwirkereien (s. Wandteppiche). Das Museum für Kunst und Gewerbe , gegr. 1869, seit 1877 Staatsanstalt (Direktor: Prof. D r. Justus Brinckmann) enthält eine umfangreiche Sammlung von Stoffen, Stickereien und Spitzen aller Zeiten. Gewerbeschule für Mädchen: Zeichnen und Kunststicken.