Hamburg, Freie und Hansestadt, Bundestaat des Deutschen Reichs: Norddeutsche Jutespinnerei und -weberei (in Schiffbeck), Jutespinnerei und -weberei (H .-Harburg), Wollgarnfärberei, Hanfgarnspinnereien, Pferdehaarspinnereien, Fabrikation von Hauswäsche und Anzügen. Die Anfänge der
Seidenindustrie lassen sich bis zum Ende des 16. Jahrhs. verfolgen, wo niederländische Reformierte die Sammet- und Taffetfabrikation nach der in Antwerpen bekannten Art eingerichtet haben. Der dreissigjährige Krieg, welcher das übrige
Deutschland wirtschaftlich zurückbrachte, berührte die Hamburger Industrie nicht oder kam ihr vielmehr zugute, weil gerade infolge des Krieges die Ausfuhr nach den übrigen deutschen Ländern einen bedeutenden Aufschwung erhielt; in das Ende des 17. und die erste Hälfte des 18. Jahrh. fällt die Zeit ihrer höchsten Blüte. Im Anfang des 18. Jahrh. werden in H . auch
Spitzen erzeugt, nachdem in Frankreich ihre Fabrikation zurückgegangen ist.
Ferner im 17. Jahrh . Erzeugung von Bildwirkereien (s. Wandteppiche). Das Museum für Kunst und Gewerbe , gegr. 1869, seit 1877 Staatsanstalt (Direktor: Prof. D r. Justus Brinckmann) enthält eine umfangreiche Sammlung von Stoffen, Stickereien und
Spitzen aller Zeiten. Gewerbeschule für Mädchen: Zeichnen und Kunststicken.