Arabesken (auch Mauresken genannt), ein von den Arabern erfundenes Flachornament, das sich in geradlinig- geometrischer, kreisförmig und spiralig gewundener Linienführung unter Hinzuziehung vegetabilischer Kunstformen bewegt. Dasselbe fand bei allen Völkern des Islam, denen die religiösen Vorschriften das Abbilden von Menschen und Tieren nicht gestatteten, die weitgehendste Ausbildung und kommt in der Zeit der Renaissance in Europa (Italien, Frankreich und Spanien), in
Deutschland namentlich bei Ornamentstechern (Peter Flötner, A. Hirschvogel u. a.) zur reizvollen selbständigen Entwickelung. Der Textilkunst ist besonders die geradlinige Arabeske technisch sehr zur Hand; aber auch die feinen, rundlich gelegten Banken weiss der Araber der Technik seiner hochentwickelten Seidenweberei, sowie der in feinstem Material geübten
Stickerei und Teppichknüpferei anzupassen (s. arabischer Stil). (Vgl. Abb. 22.)
Literatur:
Pris d' Avennes,
L'art Arabe,
Diercks, Das arabische Ornament,
Leipzig 1883;
Licht wark, Der Ornamentstich der deutschen Frührenaissance, Berlin 1888.
Abb. 22 Arabeskenmuster nach einer Darstellung aus: Kumsch, Stoffmuster des 16.-18. Jahrhdrts. Serie IV, Tafel 151; Leipzig 1888-95. Original: Sammetbrokat, Spanien 16. Jahrhdrt.