Appretur (franz.: appret; engl.: finishing), Zurichtung, Ausrüstung des Gewebes, um es in Farbe, Glanz, Griff und Dichte in der äusseren Erscheinung und im inneren Gefüge für den Handel besser zu veransehnlichen, schöner und auch preiswürdiger zu gestalten, welches je nach der Art und Beschaffenheit des Stoffes geschieht: Wollene
Gewebe werden gewalken, gerauht, geschoren, genoppt, gebürstet oder gepresst; Kammgarnstoffe sind meistens fertig, wenn sie aus dem Webstuhl kommen baumwollene
Gewebe werden, wenn sie den Leinenwaren ähnlich sehen sollen, gesengt, um die Fasern zu entfernen, dann gebleicht, gestärkt, gemangelt oder kalandriert, moiriert u. s. w. Leinene
Gewebe werden mit Ausnahme des Sengens ebenso behandelt.
Auch die Seidenstoffe sind grösstenteils fertig; nur leichtere Sorten von
Atlas und Taffet werden mit Kleb- oder aus Ausfüllstoffen bestehender Masse bestrichen, zylindriert, moiriert u. s. w.
Literatur:
Meissner, Die Maschinen der A. Berl. 1872;
ders. Der praktische Appreteur. 1875;
Grothe, Die A. der
Gewebe Berl. 1882;
Romen, Bleicherei, Färberei u. A. Berl. 1879-85;
Depierre, Die A. der Baumwollengewebe (aus dem Franz.).
Wien 1888;
Polleyn, Die Appreturmittel, ebd. 1886;
Reiser, Die A. der wollenen und halbwollenen Waren.
Leipzig 1898.