Altartuch, Altartwele (lat.: mappa, tobaleum, tuella, linteamen franz.: linge d'autel, nappe, touaille; engl.: towel
altar-cloth). Jeder katholische Altar soll mit drei Leinentüchern bedeckt sein. Die beiden unteren bedecken
nur die Altarplatte das oberste aber muss noch zu beiden Seiten bis zum Sockel des Altartisches herabhängen; unter dem untersten liegt noch das Chrismale, ein wachsgetränktes Linnen. Ueber das oberste wird das Yespertuch (s. d.) ausser der Messe gebreitet. Diese Vorschriften datieren vom
Papst Pius I. (142-157). Anderen
Stoff als Leinwand zu nehmen ist streng verboten.
Im Mittelalter wurden diese Leinentücher mit farbigen Streifen gewirkt oder gestickt oder auch mit strengen Mustern im Stile der Zeit bedeckt und in bescheidener Weise mit Fransenabschluss versehen (s. Leinenstickerei).