Lexikon

Handwörterbuch der Textilkunde aller Zeiten und Völker für Studierende, Fabrikanten, Kaufleute, Sammler und Zeichner der Gewebe, Stickereien, Spitzen, Teppiche und dergl., sowie für Schule und Haus, bearbeitet von Max Heiden, Stuttgart 1904

Gesamtindex
Eintrag: Alpakawolle
Alpakawolle, das Haar der drei in Südamerika heimischen Schafkamelarten Lama, Alpaca, Yicuna oder Vicogna, zeichnet sich aus durch seidenartigen Glanz. Sie ist nur schwach gewellt, ziemlich schlicht und liefert ein sehr geschätztes Kammgarn, dessen Rohware über England nach Europa kommt. Bis zum Anfang des 19. Jahrh. ist die A. für Europa wertlos, bildet jetzt einen der vorzüglichsten Ausfuhrartikel von Peru und Chile. In England wird die A. seit etwa 1830 versponnen, in Frankreich, Belgien und Deutschland hat diese Industrie viel später Eingang gefunden. Am häufigsten wird A. mit mehreren anderen Fasern versponnen (Baumwolle, Mohair, Kammgarn oder auch Seide), solche Alpakagarne nennt man Mixed garns (gemischte Garne).
Farbenmischung im Einschuss wird auch durch Zwirnen verschiedenartiger Alpakagarne bewirkt; solche Gewebe nennt man Twisted Alpaka Die Alpakagewebe dienen zu Anzugsstoffen, Möbelbezügen und Besätzen.