Sicilien, die grösste Insel des Mittelmeeres, gelangte durch die Sarazenen in den Besitz des Seidengewerbes, welche 878 dieselbe vollständig beherrschten. Als im 12. Jahrh. S. durch die Normannen erobert wird, finden diese eine wohl eingerichtete maurische Seidenmanufaktur, welche vom König Roger sehr gefördert wurde, so dass dadurch selbst der byzantinische Handel in eine Krisis gerät und einen Krieg zwischen den Normannen und den mit den neidischen Venetianern verbundenen Griechen zur Folge hat. Roger geht aus demselben siegreich hervor und nimmt (1146) die besten Seidenweber aus Theben und Korinth nach Palermo (s. d.). Heut ist die
Seidenweberei sehr zurückgegangen und nur bei Messina von Belang.