Schwäbische Leinwand heissen die aus dem Königreich
Württemberg und dem bayr. Oberdonaukreise in den Handel gebrachten Leinengewebe, welche meist nach der Schweiz, Italien und Frankreich verschickt werden. So wird in Augsburg eine Hemdenleinwand (Tele di Cotone) gefertigt, welche zur Hälfte aus flächsenem, zur andern Hälfte aus Baumwollengarn gewebt, sehr schön gebleicht und wie die holländische Leinwand zugerichtet wird. Kempten und Kaufbeuren liefern gewöhnliche und mittelfeine flächsene Hemdenleinwand, weisse imd buntgefärbte Futterleinwand, leinene
Schnupftücher u. s. w. Nördlingen bringt ausser Bettdrillichen eine Menge halb aus Baumwolle, halb aus Leinen gefertigte Stoffe, ferner rohen
Zwillich und
Sackleinwand zu Markte.
Auch die Ulmer Ware wird viel begehrt. Die dortigen Leinwandhändler haben den grössten Teil des Handels mit schwäbischer Leinwand an sich gebracht und besorgen den Versand ins Ausland.