Schlesien, ein ehemals zur Krone Böhmens gehöriges Herzogtum:
I. Preussisch-Schlesien: bedeutende Textilindustrie, wovon die Flachsspinnerei und Leinenweberei die grossartigste im ganzen Staate ist; sie hat ihre Sitze in den Kreisen Lauban, Hirschberg, Löwenberg, Landeshut, Waidenburg, Glatz, Habelschwerdt, ferner in Leobschütz, Neisse und Neustadt in Oberschlesien. Die Baumwollspinnerei und -weberei ist verbreitet auf dem platten Lande der Kreise Reichenbach, Neurode, Glatz,
Schweidnitz und einigen anderen. Tuchfabrikation und
Wollspinnerei findet sich ausschliesslich in Görlitz, Sagan, Grünberg, Breslau, Frankenstein und Liegnitz
Stickerei und Spitzenklöppelei in den Kreisen Hirschberg, Liegnitz, Fraustadt, Breslau, Leobschütz, Batibor u. a. Die Veredelung von Garnen und Geweben zählt umfangreiche Betriebe.
II Oesterreichisch- Schlesien: Das wichtigste Erzeugnis der Textilindustrie sind die Tuche und Wollwaren von Bielitz, Troppau, Jägerndorf und Teschen usw. In der
Zahl der Dampfwebstühle für
Streichgarn überragt das Land sogar Böhmen. Nächstdem sind zu nennen die Damast-, Leinen- und Zwillichwaren von Freiwaldau, Zuckmantel, Würbenthal, Engelsberg, Freudenthal, Wigstahl u. a. Baumwollwaren besonders in Friedek und Umgebung.