Lexikon
Handwörterbuch der Textilkunde aller Zeiten und Völker für Studierende, Fabrikanten, Kaufleute, Sammler und Zeichner der Gewebe, Stickereien, Spitzen, Teppiche und dergl., sowie für Schule und Haus, bearbeitet von Max Heiden, Stuttgart 1904
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Eintrag:
Sassanidische Seidengewebe
Sassanidische Seidengewebe des 5.-8. Jahrhunderts sind als Reliquienhüllen (s. d.) in Kirchen erhalten geblieben. Sie zeigen in kräftiger Struktur Muster aus Kreisen oder quadratischen Feldern, auch in Streifen geordnet mit dem heiligen Baum, neben demselben Paare von Tieren Greifen, Löwen, Steinböcke, Gazellen, ferner Darstellung von Fürsten auf der Jagd in antiker und reicher persischer Kleidung. Die Webereien dieser Periode sind von höchster Seltenheit und zugleich von grösster Wichtigkeit als Schlüssel für die Uebertragung der Formen aus dem Orient nach dem mittelalterlichen Europa. (Vgl. Abbildungen 1, 2 auf Tafel II.)
Abb. Tafel II