C.B. Hopfer

Objektnummer: 4110
Nagler: 1-2022
Verwendung: 16. Jhdt.
Wo angebracht: recto
Farbe: braun
Typ: Monogramme

Objektnummer: 4109
Nagler: 1-2294
Verwendung: 16. Jhdt.
Wo angebracht: recto
Farbe: braun
Typ: Monogramme
geboren: vor 1531

Nach Nagler das einzige Blatt mit diesem Monogramm was gefunden wurde

Kupferstecher, lebte wahrscheinlich in Augsburg

Text Nagler Band 1 Nr. 2022:

C. B. Hopfer, Birnbaum, Bosch oder Busch? Der Meister mit diesem Zeichen gehört zu den Kupferstechern, welche um 1531 zu Augsburg gelebt haben. Man findet aber das gegebene Monogramm nur auf einem einzigen Blatte. Zwei andere Stiche sind mit den Initialen C B. und der Jahrzahl 1531 versehen, und drei weitere Blätter haben nur das figürliche Zeichen, welches Christ (Monogrammen-Erklärung S. 135 für ein Bäumchen nimmt, und abweichend g«Haruna S. 135) für ein Bäumchen nimmt, und abweichend von der Form auf den Kupferstichen als solches in Abbildung gibt. Der Meister deutete aber dadurch nur die Stadt an, in welcher er gelebt hat, nämlich Augsburg. Wir erkennen darin kein Bäumchen, auch kein Hopfensträusschen, wie man auf Kupferstichen der Hopfer dieses figürliche Zeichen erklärt, sondern eine freie Nachbildung des Pinienapfels 's, welcher im Stadtwappen von Augsburg vorkommt. Die Form ist aber nicht immer dieselbe, wie sie oben gegeben, und den Initialen C. B. beigefügt ist. Wir kommen daher unter den figürliche Künstlerzeichen darauf zurück, um zu zeigen, dass von einem Bäumchen oder einer Hopfenblüthe keine Rede seyn könne. Christ hielt aber ersteres fest, und kam zu der Vermuthung, dass die in der Weise der Hopfer'schen Schule geätzten und gestochenen Blätter von einem Nürnberger, Namens Busch oder Birnbaum, herrühren könnten. Er zieht auch noch die weitere Consequenz, dass der Kupferstecher Cornelis Bos oder Busch, sowie Wilhelm Busch (Bosc Silvius), nicht holländischer Abkunft seyen, sondern aus Ober-Deutschland stammen möchten, und Cornelis Bos die Kupferstecherkunst in Nürnberg erlernt haben dürfte. Die Blätter des C. Bos stimmen aber nicht mit jenen des Meisters CB, und ein Nürnberger Busch oder Birnbaum ist nicht nachzuweisen. Wir können aber auch mit Bartsch VIII. p. 533 nicht übereinstimmen, wenn er aus dem sogenannten Hopfensträusschen (houblon) auf ein Mitglied der Familie Hopfer schliessen will. Dagegen streiten die Buchstaben C. B. , welche nach Bartsch die Taufnamen andeuten sollen. Daniel und Lambert Hopfer zeichneten immer DH und LH mit Beifügung des Augsburger Pirs und es ist nicht denkbar, dass der Meister C. B. allein das H weggelassen habe , da doch keine Verwechslung eintreten konnte. Aus seinen Blättern geht aber deutlich hervor, dass er ein Schüler des Daniel Hopfer war, und wegen der Aehnlichkeit seiner Arbeiten mit jenen der Hopfer wurden später die Blätter dem Hopfer'schen Werke beigefügt, Darauf deuten die Nummern in den späteren Abdrücken.
Wir beschreiben hier nur das Blatt mit dem gegebenen Monogramme, welches Bartsch nicht kannte. Die übrigen Kupferstiche sind unter C. B. 1531 verzeichnet.
Eine allegorische Darstellung nach den Sprüchen Salomon's XVI- 18. Oben auf einer langen Tafel steht: HOFFART GET VOR DEM VERDERBEN HER. VND STOLZER MVOT VOR DEM FALL. SPRVCH SALOMO. XVI. C. M. D. XXXI. Den Hintergrund bildet eine Landschaft, und rechts auf dem hervorragenden Berge steht eine Burg, Am Fusse des Berges führt der Weg über einen Damm nach links in den Mittelgrund, wo man am Hügel unter Bäumen ein Dorf und einen Kirchthurm sieht. Links im Vorgrunde reitet ein stattlicher Mann im Costüme der Zeit des Künstlers, und hinter ihm bemerkt man eine vornehme Dame mit einem flachen Federhute. Er sprengt nach links hin, indem er nach dem Bettler mit der Krücke zurückblickt, welcher am Wege steht, und sich mit der Rechten auf den Baumstamm stützt. Rechts von diesem Armen geht ein Zweikampf vor sich. Einer der Kämpfer ist zu Boden gefallen, vertheidiget sich aber noch mit dem abgeschlagenen Schwerte gegen den auf ihn eindringenden Gegner. Barret und Feuergewehr liegt vor ihm auf dem Boden. Unten rechts bemerkt man das Monogramm. H. 7 Z. 3 L. Br. 10 Z. 7 L.
Dieses Blatt ist im ersten, vollkommenen Abdrucke sehr selten. Es gibt aber auch gute neuere Abdrücke. J. Heller in Bamberg besass die Platte.


Literatur

Nagler, Georg Kaspar ; Andresen, Andreas ; Clauss, Carl: Die Monogrammisten : und diejenigen bekannten und unbekannten Künstler aller Schulen, welche sich zur Bezeichnung ihrer Werke eines figürlichen Zeichens, der Initialen des Namens, der Abbreviatur desselben etc. bedient haben ; mit Berücksichtigung von Buchdruckerzeichen, der Stempel der alten Gold- und Silberschmiede ... , 5 Bände, 1858-1879


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