Nagler 2-825 Unbekanntes Monogramm
Objektnummer: 4078
Nagler: 2-825
Verwendung: 16. Jhdt.
Wo angebracht: in der Platte
Farbe: schwarz
Typ: Monogramme
Text Nagler Band 2 Nr. 825:
Unbekannter Formschneider, welcher zu Würzburg oder in Salzburg gelebt haben dürfte. Die Initialen C W. könnten indessen auch den Zeichner andeuten, da das übliche Schneidmesser fehlt. Das Blatt mit den grösseren Initialen findet man auf einem Holzschnitte mit dem Abendmahle des Herrn, welches in der Composition von der herkömmlichen Weise abweicht. Der Heiland reicht einem sich erhebenden Apostel die Hostie. Links vorn sitzt ein anderer Apostel mit dem Kruge , und Johannes liegt wie ein Schlafender mit dem Kopfe auf den gekreuzten Hunden. Im Grunde ist ein Fenster mit kleinen rautenförmigen Scheiben , und in der Mitte unten stehen die Buchstaben o C W o. H. 5 Z. Br. 3 Z. 11 L. Im frühen Drucke befindet sich diese Vorstellung auf dem Titelblatte zu den Predigten des Regensburger Predigers Hyrspeck, gedruckt zu Salzburg bei Hans Baumann 1544. Derselbe Holzschnitt kommt aber auch in folgendem Werke auf fol. LXI. vor: Agenda Ecclesiastica sive Ceremoniarum, Benedictionum aliorumque mysticorum rituum — liber. Würzeburgi Excudebat Joannes Baumann Anno Dni MDLXIIII., kl. fol. In diesem Buche kommen auch noch andere, unbedeutende Holzschnitte vor, und zwar von verschiedenen, nicht gleichzeitigen Stöcken, wie sie eben in der Druckerei vorhanden waren. Die Einfassung des Titels ist nach einem Stiche von H. S. Beham copirt, B. No. 236. Zum Titel der „Altera pars" diente der Stich No. 228 zum Vorbilde.
Ausser dem Abendmahle des Herrn kennen wir noch einen anderen mit C W bezeichneten Holzschnitt, auf welchem die kleineren Initialen vorkommen. Dieses Blatt stellt die Bathseba im Bade vor, wie sie David mit der Harfe vom Balcon aus beobachtet. Sie wäscht die Füsse, und hinter ihr stehen zwei Dienerinnen. H. 2 Z. 5 L. Br. 1 Z. 8 L.
Literatur
Nagler, Georg Kaspar ; Andresen, Andreas ; Clauss, Carl: Die Monogrammisten : und diejenigen bekannten und unbekannten Künstler aller Schulen, welche sich zur Bezeichnung ihrer Werke eines figürlichen Zeichens, der Initialen des Namens, der Abbreviatur desselben etc. bedient haben ; mit Berücksichtigung von Buchdruckerzeichen, der Stempel der alten Gold- und Silberschmiede ... , 5 Bände, 1858-1879
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