Wilhelm Oesterle

Objektnummer: 3955
Verwendung: 20. Jhdt.
Wo angebracht: recto
Farbe: grau
Typ: Signaturen
geboren: 1876
gestorben: 1928

Am 22. März 1876 wird Wilhelm Oesterle in Herbolzheim - Wagenstadt geboren. Oesterle lernt bei einem Kirchen- und Dekorationsmaler. 1897 geht er für fünf Jahre nach Berlin und besucht dort die Handwerkerschule. Nach dem Besuch der dreijährigen Dekorationsmalerklasse der Kunstgewerbeschule in Karlsruhe lässt sich der nun 30jährige Oesterle endgültig in Berlin nieder. Er wird Schüler von Lovis Corinth.
Oesterle hat vor dem 1. Weltkrieg erste Erfolge als Maler und Radierer. 1912 entsteht das Antikriegsblatt "Kriegsfurie". Die Verlage Gurlitt, Neumann und Margules veröffentlichen Grafik von Oesterle, meist Motive Berlins und der Umgebung. Als Soldat in Nordfrankreich und Belgien entstehen Zeichnungen und Radierungen. 1919 übernimmt Wilhelm Oesterle als Lehrer Akt- und Radierunterricht an der Reimannschule in Berlin.
Oesterle ist jetzt auf dem Höhepunkt seines Kunstschaffens. Neben Radierungen der Havel- und Spreelandschaft machen ihn soziale Themen bekannt. Eine Anzahl farbexpressiver Aquarelle, dazu bemalte Keramik und großformatige Ölgemälde, unter anderem nordfranzösische Landschaften, entstehen.
Mit Käthe Kollwitz wirkt Oesterle in der Bildungsarbeit der freien Gewerkschaften.
Heinrich Zille und Wilhelm Oesterle sind für die Ausstellung im Parteihaus der SPD in Berlin und für die grafische Gestaltung der Wochenendbeilage der "Vorwärts" zuständig.
Im August 1928 stirbt Wilhelm Oestrele an den Folgen eines Schlaganfalls. (Internetseite des Herbholzheimer Kulturkreises)


Literatur

Thieme, Ulrich / Becker, Felix / Vollmer, Hans (Hg.), Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart (37 Bände in 19 Teilbänden); Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts (6 Bände).


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