geboren: 1794
gestorben: 1887

Maler, Zeichner u. Schriftsteller (Pseudonym : Cardenio), * 10. 12. 1794 Kassel, † 7. 3. 1887 ebda; ält. Sohn des Christian, Bruder des Julius Eugen.

Text Nagler Band 5 Nr. 292:

Sigmund Ludwig Ruhl, Maler und Stecher, geb. 1794 zu Kassel, wurde von seinem Vater, dem Bildhauer J. Ch. Ruhl, in die Kunst eingeführt, besuchte später die Akademie seiner Vaterstadt und ging dann zu seiner weitern Ausbildung nach Italien. Im Jahre 1832 wurde er Direktor der Kasseler Gemäldegalerie, ebenso wurde Ihm weiterhin, mit, dem Prädicate eines Geh. Hofrathes, die Direction der churprinzlichen Bibliothek zu Wilhelmshöhe übertragen. Ruhl hat zahlreiche Oelgemälde geliefert über welohe sich das Künstler-Lexicon verbreitet, auch modellirte er, so u. A. vier allegorische Figuren für das Ständehaus zu Kassel. Hauptsächlich aber machten ihn seine Shakespeare-Composttionen bekannt. Er hat diese Zeichnungen selbst radirt und gestochen und dieselben von 1826 an mit englischem, französischem und deutschen Texte bei Brockhaus in Leipzig herausgegeben. Nur die Compositionen zum Othello hat 1832 L, Drucker radirt. Auf verschiedenen dieser Zeichnungen sowohl wie auf Gemälden wird man das mitgetheilte Monogramm finden.

Literatur

Thieme, Ulrich / Becker, Felix / Vollmer, Hans (Hg.), Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart (37 Bände in 19 Teilbänden); Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts (6 Bände).

Nagler, Georg Kaspar ; Andresen, Andreas ; Clauss, Carl: Die Monogrammisten : und diejenigen bekannten und unbekannten Künstler aller Schulen, welche sich zur Bezeichnung ihrer Werke eines figürlichen Zeichens, der Initialen des Namens, der Abbreviatur desselben etc. bedient haben ; mit Berücksichtigung von Buchdruckerzeichen, der Stempel der alten Gold- und Silberschmiede ... , 5 Bände, 1858-1879

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