Objektnummer: 3056
Nagler: 1-53
Verwendung: 16. Jhdt.
Typ: Monogramme
geboren: 1562
gestorben: 1641
Text Nagler Band 1 Nr. 53:
Adam van Oort, oder Andreas Alciatus ? Das erste dieser Zeichen deutet auf Adam van Oort, welcher von 1557-1641 lebte und zu Antwerpen als Maler im Rufe stand. Der Buchstabe A mit der Jahrzahl 1584 findet sich auf Zeichnungen, es steht aber im Zweifel, ob sie von A. van Oort herrühren. Der Verfertiger ist wahrscheinlich Eine Person mit jenem Künstler, welcher als Zeichner oder Formschneider zur Illustration folgenden Werkes beitrug: Omnia Andreao Alciati V. C. Emblemata - . Edit. III locupleta. Antverpiae, Christ. Plautin 1581. 8 . Dieses Werk ist mit vielen guten Holzschnitten und zierlichen Randleisten versehen. Mehrere tragen den Buchstaben A in kleinerer Form . Dieselben Holzschnitte findet man auch in einer Ausgabe von 1648, welche ebenfalls in der Officina Plantiniana (Balthasari Moreti) erschien.
Ein Formschneider der Officin des Christoph Plantin ist Antonius Sylvins, welcher sich aber gewöhnlich eines anderen Zeichens bediente. Wenn er daher auf diesen Blättern keine Ausnahme gemacht hat, so ist unter dem Buchstaben A wohl der Zeichner zu vermuthen.
Als diesen möchten wir den A. Alciatus selbst ansprechen. Man findet nämlich ein von Johann Sadeler gestochenes Blatt, welches im Hintergründe eine Stadt, und links vorn eine Gruppe von Männern vorstellt, welche der Statue der Isis ihre Verehrung bezeugen. Diese Göttin ist in einem Altärchen auf dem Rücken des Esels dargestellt, und der Langohr blöckt die Zunge gegen die verehrenden Bauern. Hinter dem Esel erhebt der Treiber den Stock, um das Thier in die Stadt zu treiben. Links unten im Bilde steht: A. Alciati Auctor. Dadurch gibt sich Alciati wohl als Zeichner kund.
Der Buchstabe A mit der Jahrzahl 1599 gehört nach Christ S. 63 einem Kupferstecher an, welcher für Hondius’ Verlag nach Franz Floris gestochen hat. Dieser Künstler ist vielleicht identisch mit jenem Stecher, welcher an das A einen Helm fügte, und mit Abraham Hogenberg Eine Person seyn dürfte.
Der Buchstabe A , freistehend, oder auf einem Täfelchen, findet sich auch auf Holzschnitten, welche um 1750 gefertiget wurden, und daher
mit obigen nicht verwechselt worden können.
Literatur
Thieme, Ulrich / Becker, Felix / Vollmer, Hans (Hg.), Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart (37 Bände in 19 Teilbänden); Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts (6 Bände).
Nagler, Georg Kaspar ; Andresen, Andreas ; Clauss, Carl: Die Monogrammisten : und diejenigen bekannten und unbekannten Künstler aller Schulen, welche sich zur Bezeichnung ihrer Werke eines figürlichen Zeichens, der Initialen des Namens, der Abbreviatur desselben etc. bedient haben ; mit Berücksichtigung von Buchdruckerzeichen, der Stempel der alten Gold- und Silberschmiede ... , 5 Bände, 1858-1879
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