Philips Augustyn Immenraet
Objektnummer: 2906
Nagler: 4-11
Verwendung: 17. Jhdt.
Typ: Signaturen
geboren: 1627
gestorben: 1679
Text Nagler Band 4 Nr. 11:
Philipp August Jmmenraet, auch Immelraet und Immenstraet genannt, Landschaftsmaler, gehört der holländischen Schule des 17. Jahrhunderts an, und scheint zuweilen den Jan Both in's Auge gefasst zu haben. Immerzeel und sein Fortsetzer Ch. Kramm kennen ihn nicht, da sie keine frühere Nachricht über diesen Meister gefunden hatten. Ch. Kramm führt indessen einen P. A. Immnenraet oder Immenstraet nach dem Cataloge von R. Weigel No. 13,000 ein. Letzterer schreibt diesem Meister zwei radirte Blätter mit Gruppen von Bauern bei ihren Häusern zu. Man liess auf diesen geistreichen Radirungen: D. Teniers inv., F. v. W. (F. van Wyngaerde) und dann folgt ein Monogramm mit dem in S gestellten I und angehängten F. Dieses Monogramm wurde gewöhnlich auf Jan Savary erklärt, Weigel schreibt aber die Blätter dem P. A. Immenraet zu, welchem sie jedoch nicht angehören. Hr. Rinecker in Würzburg besitzt ein Gemälde mit dem Namen unsers Meisters. In einer Landschaft mit Wasserfall bemerkt man einen Maulthiertreiber, dabei eine Frau und einen Trupp Schafe. Bezeichnet: Philipp August Immenrael 1667.
Im Cabinet des Boyer d'Aiguilles waren zwei Gemälde mit waldigen Landschaften unter weiter Gebirgsferne. Die Staffage ist der Geschichte des Meleager entnommen. Coelmans hatte diese Bilder 1702 für die Gallerie Aiguilles gestochen, gr. qu. fol. Der Name scheint auf den Gemälden undeutlich zu seyn, und daher liest Frenael im Catalog Sternberg R. Immenrael und Immenaert. Der oben gegebene Name steht auf einein Gemälde aus der Sammlung des E. Herzen in Hamburg. Die Gemälde dieses Meisters sind selten, und seine radirten Landschaften nicht minder. Bartsch beschreibt sie unter den Blättern des Lukas van Uden No. 13-20. Der Kunsthändler Franz van Wyngaerde hatte sie im späteren Drucke zu einer Folge vereiniget, und auf dem ersten Blatte steht: L. van Uden inv. Auf
den ersten Abdrücken vor den Nummern bemerkt man aber das Zeichen PAJ. Unter diesen Buchstaben kommen wir auf unsern Künstler zurück.
Literatur
Thieme, Ulrich / Becker, Felix / Vollmer, Hans (Hg.), Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart (37 Bände in 19 Teilbänden); Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts (6 Bände).
Nagler, Georg Kaspar ; Andresen, Andreas ; Clauss, Carl: Die Monogrammisten : und diejenigen bekannten und unbekannten Künstler aller Schulen, welche sich zur Bezeichnung ihrer Werke eines figürlichen Zeichens, der Initialen des Namens, der Abbreviatur desselben etc. bedient haben ; mit Berücksichtigung von Buchdruckerzeichen, der Stempel der alten Gold- und Silberschmiede ... , 5 Bände, 1858-1879
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