Jan I. Griffier

Objektnummer: 2886
Nagler: 3-10
Verwendung: 17./18. Jhdt.
Typ: Monogramme
geboren: 1645?
gestorben: 1718

Text Nagler Band 3 Nr. 10:

Jean Griffler, Genre- und Landschaftsmaler, geb. zu Amsterdam 1656, gest. zu London 1718. Schüler von Cornel Poelenburg und David Teniers, machte er sich besonders durch seine Rheinlandschaften bekannt, in denen er Saftleven zum Vorbilde nahm. Seine landschaftlichen Compositionen sind gewöhnlich reich, und von romantischem Anstriche. Er fügte auch Figuren und Thiere bei, und wenn er Marinen wählte, sind die Flüsse und Buchten mit Fahrzeugen bedeckt. In der Färbung ist Griffier wärmer als Saftleven , aber nur selten erzielte er jene harmonische Wirkung, wie sie in den Bildern des genannten Meisters anspricht. Er ist häufig bunt, besonders in seinen Themse-Ansichten. Griffier lebte lange in England, und befuhr die Themse nach allen Richtungen. Ausserdem ahmte er auch dem Rembrandt, Poelenburg, D. Teniers und Ruysdael täuschend nach. Auf Gemälden dieses Meisters kommt das erste Zeichen mit geringer Abweichung vor. Das zweite findet man auf einem Schwarzkunstblatt, welches wir unten näher beschreiben. Eines ähnlichen Zeichens scheint sich aber auch Jan Gole, der Zeitgenosse unsers Künstlers, bedient zu haben. Derselbe Fall ist auch mit einem aus GIF bestehenden Zeichen, unter welchem wir auf Griffier zurückkommen.

Folgende Blätter können wir diesem Meister zuschreiben:

1) Landschaft mit Geflügel und anderen Hausthieren. Im Vorgrunde sind zwei Gänse, welche ihre Brut gegen den rechts angreifenden Hund vertheidigen. F. Burlow del. J. Griffier fecit F. Cooper ex. H. 8 Z. Br. 11 Z. Dieses Blatt ist leicht und geistreich radirt, kommt aber selten vor.
2) Landschaft mit einem Adler, welcher einen Hasen in den Klauen hält, wahrscheinlich nach F. Barlow. J. Griffier fec. J. Smith ex. H. 5 Z. 5 L. Br. 7 Z. 7 L. Dieses Blatt ist geschabt und nicht häufig zu finden.
3) Der Eingang eines Gartens, vor welchem ein Affe auf dem Hunde sitzt. J. Griffier. P. Tempest ex. H. S Z. 2 L. Br. 6 Z. 6 L. Ebenfalls in Schabmanier.
4) Ein altes Weib mit Brillen auf der Nase, wie es den Amor in den Topf pissen lässt. In Schabmanier, links unten dss zweite Zeichen, und im Rande die Adresse von J. Smith. H. 5 Z. 1 L. Br. 3 Z. 9 L. Dieses Blatt erinnert an C. Poelenburg, und wird von Brulliot No. 2157, und nach ihm von Mr. Laborde p. 349 beschrieben , aber ohne das Zeichen zu deuten.
5) Das ungenannte Bildniss des Malers und Musikers Daniel Boon. Dieses Schabblatt beschreiben wir unter dem Monogramme G I F. No. 35.


Literatur

Thieme, Ulrich / Becker, Felix / Vollmer, Hans (Hg.), Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart (37 Bände in 19 Teilbänden); Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts (6 Bände).

Nagler, Georg Kaspar ; Andresen, Andreas ; Clauss, Carl: Die Monogrammisten : und diejenigen bekannten und unbekannten Künstler aller Schulen, welche sich zur Bezeichnung ihrer Werke eines figürlichen Zeichens, der Initialen des Namens, der Abbreviatur desselben etc. bedient haben ; mit Berücksichtigung von Buchdruckerzeichen, der Stempel der alten Gold- und Silberschmiede ... , 5 Bände, 1858-1879


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