geboren: 1778
gestorben: 1856

Franz Ludwig Catel (* 22. Februar 1778 in Berlin; † 19. Dezember 1856 in Rom) war ein deutscher Holzbildhauer und Maler.

Text Nagler Band 2 Nr. 20:

Franz Catel, Zeichner und Maler, geboren zu Berlin den 22. Februar 1778, hielt sich die größte Zeit seines Lebens in Rom auf, und kann deher mit allen Rechte zu den Meistern der italienischen Schule gezählt werden. Er war ein universeller Künstler, und als solcher den ersten seiner Zeit gleich. Er malte historische Darstellungen, wichtige Ereignisse seiner Tage, Scenen aus dem italienischen Volksleben, Landschaften und Seestücke, architektonische Ansichten us.s.w. Sein Gemälde mit Martin Luther, wie er am 10. December 1520 die päpstliche Bulle verbrennt, ist durch den grossen Stich von L. Buchhorn bekannt. nach einiger Zeit wurde dieses Bild von Weygandt in ganzer Grösse lithographiert. In dem lith. Galleriewerke der k. Pinakothek in München ist die Ansicht auf die See in der Bucht von Bajä abgebildet. gr. qu. fol. Catel nahm auch an dem grossen Prachtkupferwerke von W. F. Gmelin zur Aeneide Vergils, von A. Caro übersetzt, und auf Kosten der Herzogin Elise von Devonshire gedruckt, gr. qu. fol. Die Ansicht von Palermo wurde von August Löffler auf Stein gezeichnet.
An diese grossen Blätter reihen wir eine kleinere Radierung, welche wahrscheinlich von Catel's Hand herrührt. Dieses geistreiche Blatt stellt eine Mondscheinlandschaft bei stürmischen Himmel vor. Ein Mann mit Frau und Kind eilen auf der Flucht nach rechts hin, während der Wind ihnen entgegen ist. Vorraus geht ein Fackelträger und ein zweiter schliesst den Zug. Das Monogramm steckt zu sehr in der Schraffirung, als das es genau wiederzugeben ist. Es ist verkehrt einradirt und wohl F.C. zu lesen. An dieses Zeichen schliesst sich die Schrift: f. 23. Apr. 1830. Wir verdanken die Kunde von dieser seltenen Radirung dem herrn baron von Lassberg.
F. Catel starb zu Rom den 19. Dezember 1856.

Literatur

Thieme, Ulrich / Becker, Felix / Vollmer, Hans (Hg.), Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart (37 Bände in 19 Teilbänden); Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts (6 Bände).

Nagler, Georg Kaspar ; Andresen, Andreas ; Clauss, Carl: Die Monogrammisten : und diejenigen bekannten und unbekannten Künstler aller Schulen, welche sich zur Bezeichnung ihrer Werke eines figürlichen Zeichens, der Initialen des Namens, der Abbreviatur desselben etc. bedient haben ; mit Berücksichtigung von Buchdruckerzeichen, der Stempel der alten Gold- und Silberschmiede ... , 5 Bände, 1858-1879

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