Dom Ferdinand August, Prinz von Sachsen - Coburg
Objektnummer: 2817
Nagler: 2-16
Verwendung: 19. Jhdt.
Typ: Monogramme
geboren: 1816
gestorben: 1885
Ferdinand II. (* 29. Oktober 1816 in Wien; † 15. Dezember 1885 in Lissabon) war ein Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha und König von Portugal, genannt der Künstlerkönig (o Rei-Artista). Die von ihm begründete Dynastie Coburg-Braganza beherrschte das Königreich Portugal bis 1910.
Text Nagler Band 2 Nr. 16:
Dom Ferdinand August, Prinz von Sachsen - Coburg, seit 1830 König von Portugal, radirte eine bedeutende Anzahl von Blättern, von welchen die früheren in der Zeichnung zwar etwas schwach, übrigens aber geistreich behandelt sind. Bei minderer Eile hätte aber der König auch in der Zeichnung Gutes geleistet, da er ein entschiedenes Talent zur Kunst besitzt. Die Blätter sind von 1837 an datirt, und meistens mit den drei ersten Monogrammen versehen. Zuweilen sind auf einer Platte mehrere Bilder gegeben, theils Copien nach Gemälden, theils nach Aquarellen. In anderen Blättern ist die Hauptdarstellung von einer Reihe kleiner Figuren, oder von anderen Gebilden der Phantasie
umgeben. Auch Mitglieder der königlichen Familie, und andere Personen des Hofes und der Gesellschaft hatte er vorgestellt. Graf A. Raczynski (Dict. hist, artistique du Portugal p. 86) beschreibt 45 Blätter von 1837-1845. Im Jahre 1846 malte der König alle Figuren in den sechs Landschaften über den Thüren der Königin im Palais de Neccssidades, er griff aber später auch wieder zur Radirnadel, so dass die Blätter des Königs bereits zahlreich sind. Man findet aber deren nur selten, da sie nicht in den Kunsthandel, sondern nur als Geschenk an erlauchte Personen oder an Notabilitäten kamen, welche dem Könige nahe standen. Folgende Blätter bilden die Fortsetzung
des Verzeichnisses, welches Graf A. Raczynski gibt.
1) Die in einer Landschaft bei einer Aloe auf ein Vögelchen lauernde Katze. Unten steht das Zeichen mit fec. 1845 d Lisbonne. H. 5 Z. 8 L. Br. 4 Z. 3 L.
2) Zwei am Eingänge des Dorfes galopirende Reiter verscheuchen ein Schwein und zwei Hühner. Am Woge sitzen zwei Kinder bei einem Hunde. Mit dem erwähnten Zeichen und der Jahrzahl 1840. Im unteren Thcile der Platte ist ein gefleckter Hühnerhund einradirt, und das Monogramm' wiederholt sich. H. 4 Z. 9 L. Br. 7 Z. 3 L.
3) Ein Cavalier mit Perücke steht neben einem Husaren auf der Altane, und links vorn sitzt der Hund. Mit dem verkehrten Monogramme und der Jahrzahl 1846 an einer Säule. H. 4 Z. 9 L. Br. 3 Z. 4 L.
4) Ein zweiräderiger Wagen mit Heu von einem Esel bespannt. Danehen steht ein Weib, und im Grunde bemerkt man den Bauernhof. Mit dem Monogramme und der Jahrzahl 1844. H. 4 Z. 4 L. Br. 4 Z. 7 L.
5) Ein Affe, welcher bei der Hütte Weinbeeren pflückt. Auf dem Dache sitzt ein anderer, beide an Ketten. Mit dem Zeichen und fec. 1849. H. 2 Z. 11 L. Br. 4 Z. 6 L.
6) Ein bärtiger Mann mit rundem Hute, und dem Reisesack über dem Wamse, wie er sich auf den Stock stützt. Links ist ein zottiger Hund und im Vorgrunde Landschaft. Mit dem Monogramm und der Jahrzahl 1850. H. 4 Z. 6 L. Br. 4 Z. 5 L.
7) Der Stier, welcher auf den bellenden Hund losgeht. Mit Monogramm und 1850. H. 4 Z. 10 L. Br. 3 Z. 9 L.
4) Das Brustbild eines Mannes mit Schnurr- und Knebelbart, und einem zuckerhutförmigen Hut, Im Grunde sind allerlei Köpfe und Figuren. Mit Monogramm und 1850. H. 4 Z, 6 L Br. 4 Z. 3 L.
Literatur
Nagler, Georg Kaspar ; Andresen, Andreas ; Clauss, Carl: Die Monogrammisten : und diejenigen bekannten und unbekannten Künstler aller Schulen, welche sich zur Bezeichnung ihrer Werke eines figürlichen Zeichens, der Initialen des Namens, der Abbreviatur desselben etc. bedient haben ; mit Berücksichtigung von Buchdruckerzeichen, der Stempel der alten Gold- und Silberschmiede ... , 5 Bände, 1858-1879
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