Hans Leonhard Schäufelin

Objektnummer: 4091
Verwendung: 15. Jhdt.
Wo angebracht: in der Platte
Farbe: schwarz
Typ: Monogramme

Objektnummer: 2796
Verwendung: 16. Jhdt.
Wo angebracht: recto
Farbe: schwarz
Typ: Monogramme

Objektnummer: 2779
Nagler: 5-28
Verwendung: 16. Jhdt.
Typ: Monogramme
geboren: um 1480
gestorben: 1538-40

Hans (Leonhard) Schäufelin (auch Schäufelein, Hans Schäuffelein, Scheifelen, Scheuflin) (* um 1480/1485 wahrscheinlich in Nürnberg; † um 1538 oder 1540 in Nördlingen) war ein deutscher Maler, Grafiker, insbesondere Holzschneider und Buchillustrator der Dürerzeit mit dem Künstlerzeichen einer Schaufel. Sein häufig angeführter zweiter Vorname Leonhard ist in älteren Quelle nicht nachweisbar.

Text Nagler Band 5 Nr. 28:

Hans Schäufelin , Maler und Formschneider, wechselte mehrfach mit seinem Monogramme. Im Allgemeinen ist schon III. Nr. 1449 ausführlich über ihn gehandelt worden, hier haben wir es nur mit jenen Holzschnitten zu thun, wo das Zeichen IS in der Schaufel steht.
Christus am Kreuze zwischen Maria und Johannes. Links oben die Sonne, rechts der Halbmond und unten in der Mitte das Zeichen. Diese Darstellung ist in einer Einfassung von Zierleisten, und darunter gedruckt:

Sant Brigitten gebet.
0 Jesu Christ ewiger könig. himmlischer arlzel etc.

Unten in der Mitte :

Jacob Furchammei zu Durlach.
H. der Darstellung 11 Z. Br. 8 Z.

Auf der Rückseite des obigen Blattes ist die Darstellung bei Bartsch Nr. 54 gedruckt. In der Mitte sieht man zwei Bäume, deren Stämme sich umeinander winden. Der eine ist der Baum der verbotenen Frucht, aus dessen Früchten Todtenschädel hervorspringen. Unter ihm reicht Eva nach der Frucht, welche die Schlange bietet
und Adam reicht den Apfel einem Kaiser. Unter dem anderen Baume, dessen Früchte der Engel pflückt, steht die gekrönte hl. Jungfrau. Sie zeigt einem Papste die Frucht, welche zur Hostie geworden. Neben dem Papst steht ein Kardinal und hinter diesem ein Bischof. Unter dieser Vorstellung ist Text in zwei Columnen:

Per diaboli inuidiam etc. - Marie virginilalis castitas etc.

Dann folgt:

Impressum per frat. Nicola. Keibs's

und auf einer sechsten Zeile steht noch :

Plebanum in Durlach.

H. 11 3/4 Z. Br. 8 Z. 11 L.

Jede dieser Darstellungen hat das Zeichen, und sin scheinen auch auf einzelnen Blättern gedruckt worden zu seyn. Die erstere kennt Bartsch nicht.
Das dritte Zeichen steht auf folgendem Blatte : Der hl. Florian im Brustbarnisch mit Beinschienen und dem Schwerte an der Seite, wie er Wasser aus der Gelte in die Thüröffnung eines links stehenden steinernen Gebäudes gibt. Dem brennenden Hause gegenüber ist ein anderes Gebäude, und über die Mauer im Grunde ragt ein schroffer Felsen mit Gebäuden empor. Links unten die Schaufel und das Zeichen. H. 10 Z. 9 L. Br. 7 Z. 5-6 L. Pass. 156.


Literatur

Thieme, Ulrich / Becker, Felix / Vollmer, Hans (Hg.), Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart (37 Bände in 19 Teilbänden); Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts (6 Bände).

Nagler, Georg Kaspar ; Andresen, Andreas ; Clauss, Carl: Die Monogrammisten : und diejenigen bekannten und unbekannten Künstler aller Schulen, welche sich zur Bezeichnung ihrer Werke eines figürlichen Zeichens, der Initialen des Namens, der Abbreviatur desselben etc. bedient haben ; mit Berücksichtigung von Buchdruckerzeichen, der Stempel der alten Gold- und Silberschmiede ... , 5 Bände, 1858-1879


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