Nagler 1-27 Unbekanntes Monogramm

Objektnummer: 2770
Nagler: 1-27
Verwendung: 16. Jhdt.
Typ: Monogramme

Text Nagler Band 1 Nr. 27:

Unbekannt. Diese Zeichen gehören einem deutschen Kupferstecher an, welcher zu Anfang des 16. Jahrhunderts lebte. Sie erinnern an das zweite A, welches wir im Artikel des Jeronymus Agnen von Herzogenbusch Nr. 23 gegeben haben, die Darstellungsweise ist aber eine andere. Die seltenen Blätter, auf Welchen diese Initialen vorkommen, sind in der Manier des Allard Claaszon behandelt, sie gehören aber diesem Meister wohl nicht an. Auch an A. Altdorfer ist nicht zu denken.

1) Julia Pratonier, junge Heldin in reich verzierter antiker Kleidung, nur Büste in Medaillon. Neben diesem sind zwei Krieger, und unten links am Bande ist das erste Zeichen, qu. 12. Man findet diese Julia Pratonier auch in halber Figur dargestellt, in derselben Kleidung mit verziertem Brustharnisch, und zwei Pfeile haltend. Dieses sehr fein gestochene Blatt erinnert an Etienne de Laulne, 8.

2) Ein altdeutscher Cavalier, sitzend an der Tafel, wo ihm eine junge Dame die Tasse reicht. Um ihn gehen Bandrollen, und oben sieht man undeutlich den Buchstaben A. Medaillon, Durchmesser 1 Z. 4L.
Dieses Blättchen ist sehr selten, und gehört der frühesten Zeit des 16. Jahrhunderts an.

3) Ein junger reich gekleideter Mann mit Hut und Mantel am Tische, auf welchem Geld liegt. In seinem Mantel birgt er den Todtenkopf. Rechts und links ist eine Säule mit Genien und Ornamenten. 11. 3 Z. Br. 2 Z.

4) Ein Kampf zweier Reiter und dreier nackten Kämpfer zu Fuss. Links haut der eine mit der Keule auf den Löwen ein. Medaillon. Durchm. 3 Z. Diese schönen Blätter sind ohne Zeichen, aber in der Weise der obigen gefertiget. Sie könnten von Allart Claaszen herrühren, besonders Nr. 3. Es finden sich auch noch einige andere Stiche dieser Art.


Literatur

Nagler, Georg Kaspar ; Andresen, Andreas ; Clauss, Carl: Die Monogrammisten : und diejenigen bekannten und unbekannten Künstler aller Schulen, welche sich zur Bezeichnung ihrer Werke eines figürlichen Zeichens, der Initialen des Namens, der Abbreviatur desselben etc. bedient haben ; mit Berücksichtigung von Buchdruckerzeichen, der Stempel der alten Gold- und Silberschmiede ... , 5 Bände, 1858-1879


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