Johann Gelle

Objektnummer: 2680
Nagler: 3-4
Verwendung: 17. Jhdt.
Wo angebracht: recto
Typ: Monogramme

Text Nagler Band 3 Nr. 4:

Johann Gelle, Kupferstecher von Cöln, war in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in der genannten Stadt, und dann auch in Middelburg und in Leyden thätig. Ch. le Blanc nennt ihn den Bruder des Claude Gelleo le Lorrain, was nicht der Fall seyn kann, da der Künstler auf Blättern der Academie de l'Espie de Gerard Thibault „J. Gelle Coloniensis" zeichnet. Dieses Werk er schien 1630 zu Leyden bei Elzevier in roy. fol. Auf den meisten der von ihm herrührenden Kupferstiche steht der Name, die Buchstaben J G sind aber verbunden, wie oben das zweite Monogramm zeigt. Einzeln dürfte es selten vorkommen. Das erste Monogramm steht auf der Vignette des Titels eines Werkes des holländischen Dichters Jakob Cats: Self-Stryt. Middelburg 1620, 4. Diese Vignette stellt ein Wappen mit Krone von Palmen umgeben vor. Auf dem fliegenden Bande steht: of net 1621 of niet. Gello lieferte mehrere Blätter zur Illustration der Werke des J. Cats. Auf einem solchen mit Adam und Eva und den beiden Knaben in der Hütte steht der Name, und die beiden Buchstaben sind wie oben verbunden. Man findet auch noch mehrere andere Blätter von Gelle. Zu seinen früheren gehören drei Vorstellungen aus der Parabel vom verlornen Sohne nach Augustin Braun in Cöln. Das vierte Blatt dieser seltenen Folge, welche bei C. Visscher erschien, ist von J. Hogenborg gestochen, kl. fol. Das Titelkupfer zum Werke des Ludwig de Ponte: De Christiani hominis perfectione, 4. Coloniae Agrippinae 1615, geht vielleicht vorher. Ch. le Blanc schreibt ihm auch ein Bildniss des Königs Heinrich IV. (Henry de Bourbon IV.) nach G. Geldorp aus dem Verlage des Job. Gouarts zu. Dieses Blatt muss nach Geldorp Gortzius gestochen seyn, vielleicht 1610, da der König in diesem Jahre ermordet wurde. Ausserdem haben wir noch folgendes Werk von ihm: Tyrocinia arlis picloriae 1630. Folge von 24 Blättern. H. 5 Z. 2 L. Br. 7 Z. 10 L.


Literatur

Thieme, Ulrich / Becker, Felix / Vollmer, Hans (Hg.), Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart (37 Bände in 19 Teilbänden); Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts (6 Bände).

Nagler, Georg Kaspar ; Andresen, Andreas ; Clauss, Carl: Die Monogrammisten : und diejenigen bekannten und unbekannten Künstler aller Schulen, welche sich zur Bezeichnung ihrer Werke eines figürlichen Zeichens, der Initialen des Namens, der Abbreviatur desselben etc. bedient haben ; mit Berücksichtigung von Buchdruckerzeichen, der Stempel der alten Gold- und Silberschmiede ... , 5 Bände, 1858-1879


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