Jan Müller

Objektnummer: 2669
Nagler: 4-2
Verwendung: 16. Jhdt.
Wo angebracht: recto
Typ: Monogramme
geboren: um 1570

Text Nagler Band 4 Nr. 2:

Jan Muller oder Müller, Zeichner und Kupferstecher, soll nach der gewöhnlichenAnnahme 1570 zu Amsterdam geboren worden seyn, es bleibt aber zu bedenken, dass die meisterhaften Blätter mit den sechs Schöpfungstagen nach Heinrich Goltzius B. 35-41 die Jahrzahl 1589 tragen. Man kann sie also nicht für Arbeiten eines Jünglings von 18-19 Jahren halten, und Müller muss daher vor 1570 geboren seyn. Man zählt ihn zu den Schülern des H. Goltzius, dieser Meister war nur um etliche Jahre älter, und man kann daher mit mehr Recht in Coornhert seinen Meister vermuthen. Der Schule des Goltzius vindicirt ihn Baldinucci ohne Grund, und diesem Schriftsteller schrieben alle nach. J. Muller ist Meister in der Technik, und er theilt daher mit Goltzius den Ruhm. Für das Bildnis des Prinzen Moriz von Oranicn nach M. Miereveit erhielt er 1608 von den Heeren Staten eine Gratifikation von 100 Gulden.
Bartsch III. p. 261 ff. beschreibt 87 Blätter von J. Muller, und ausserdem könnte man ihm nur noch einige meisterhafte Copien nach Lucas van Leyden zuschreiben. R. Weigel geht in den Supplements au Peintre-graveur auf die Priorität der Abdrücke näher ein, als Bartsch, und bezeichnet auch die Copien nach L. v. Leyden. Das obige Monogramm findet man nur auf dem Blatte mit dem Bildnisse des Theodor Coornhaert nach Cornel Comelissen B. No. 34. H. 3 Z.
6 L. Br. 4 Z. 8 L. Das Bildniss des Johannes Fontanus ist I. M. S. gezeichnet.


Literatur

Nagler, Georg Kaspar ; Andresen, Andreas ; Clauss, Carl: Die Monogrammisten : und diejenigen bekannten und unbekannten Künstler aller Schulen, welche sich zur Bezeichnung ihrer Werke eines figürlichen Zeichens, der Initialen des Namens, der Abbreviatur desselben etc. bedient haben ; mit Berücksichtigung von Buchdruckerzeichen, der Stempel der alten Gold- und Silberschmiede ... , 5 Bände, 1858-1879


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