Nagler 1-5 Unbekanntes Monogramm

Objektnummer: 2666
Nagler: 1-5
Verwendung: um 1550-80?
Wo angebracht: recto
Typ: Monogramme

Text Nagler Band 1 Nr. 5:

Unbekannt (?). Nach Brulliot IL Nr. 1 findet sich dieses Zeichen auf einem Gemälde in der Liversberg'schen Sammlung zu Cöln. Es stellt eine Scene aus der Leidensgeschichte des Herrn dar, und gehört daher wohl zu dem berühmten Bilder-Cykius, welcher seit Jahren unter dem Namen der Liversberg'schen Passion bekannt ist. Brulliot bemerkt ferner, dass einige dieses Zeichen dem Albert Altdorfer zuschreiben, wogegen aber das Bild selbst streite, indem es in ganz anderer Weise gemalt sei. Brulliot seheint als Augenzeuge,zu berichten, und somit kann keine Verwechslung mit dem Meister A. Nr. 7 stattfinden, wenn der genannte Schriftsteller nach Appendix II. Nr. 1 nicht mit sich selbst im Zweifel ist.
In einem alten handschriftlichen Verzeichnisse von Künstlern mit ihren WerkZeichen (um 1690) fanden wir ein ähnliches, aber schlechter gezeichnetes gothisches A. einem Adrianus von Herzogenbusch beigelegt. Dieser Meister soll mich der genannten Quelle um 1480 gearbeitet haben, und er könnte daher jener Adrian le Bos le Duc seyn, welcher nach L. de Laborde (Essai d'un Cat. des Artistes &c. p. 32) 1468,wohl gesellenweise, in Brügge arbeitete. Der Zeit nach könnte er der Bruder des Jeronymus Agnen von Herzogenbusch seyn.
Ferner sahen wir ein Gemälde auf Goldgrund mit Christus am Kreuze zwischen den Mördern in der Weise der alten schwäbischen Schule. Der Buchstabe A, fast in derselben Form, aber mit ausgefüllten Linien, war unten am Bande gegen rechts. In Ulm lebte eine alte Künstler-Familie Namens Acker, über welche Weyermann's Nachrichten von Künstlern und Gelehrten Ulm's 1829 nachzusehen sind. In Augsburg starb 1505 der Maler Hans Abesmaister, und 1518 Jakob Alt. Ueber die. Zeit des 1521 daselbst verstorbenen Ulrich Abt kann kein Gemälde dieser Art herabreichen.


Literatur

Nagler, Georg Kaspar ; Andresen, Andreas ; Clauss, Carl: Die Monogrammisten : und diejenigen bekannten und unbekannten Künstler aller Schulen, welche sich zur Bezeichnung ihrer Werke eines figürlichen Zeichens, der Initialen des Namens, der Abbreviatur desselben etc. bedient haben ; mit Berücksichtigung von Buchdruckerzeichen, der Stempel der alten Gold- und Silberschmiede ... , 5 Bände, 1858-1879


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