Objektnummer: 2665
Nagler: 1-4
Wo angebracht: recto
Typ: Monogramme
geboren: 1831
gestorben: 1901
Text Nagler Band 1 Nr. 4:
Andreas Müller, Zeichner und Maler, wurde 1830 zu Stephans-Rettenberg im Landgerichte Sonthofen geboren, und
zu München unter Leitung des Professors Moriz von 'Schwind herangebildet. Er gehört zu den talentvollsten Künstlern der Münchener Schule, besonders in der historischen Composition. Mehrere seiner Zeichnungen sind durch den Formschnitt bekannt, namentlich durch die Familien-Chronik, welche 1852 bei Braun & Schneider, den Verlegern der fliegenden Blätter, erschien. In diesem Verlage erschienen auch viele schöne Bilderbögen, die nach Müller's Zeichnungen in Holz geschnitten sind. Die meisten tragen das kleinere der obigen Zeichen. Die grösseren findet man auf schönen Holzschnitten einer Folge von zwölf Blättern mit Darstellungen aus dem Leben bayerischer Fürsten, welche 1852 bei Braun & Schneider erschienen: 1) Der Einzug des Churfürsten Maximilian Joseph IV., nachmaligen Königs, geschnitten von Blanz 1852, gr. Eol. 2) König Maximilian I. rettet aus den Trümmern eines eingestürzten Hauses den Glaserlehrling Eraunhofer (den später berühmten Optiker), geschnitten von Blanz 1852, gr. Fol. Eine Folge von biblischen Darstellungen im ersten Hefte der christkatholischen Bilderbogen zur Belehrung und Erbauung. München, in der xylographischen Anstalt von K. Braun & Schneider 1855, Fol. Auf jedem Blatte sind vier Darstellungen abgedruckt. Auf den meisten findet man das kleine Zeichen, weiss oder schattirt. A. Müller hat aber auch als Maler bereits Proben eines entschiedenen Talentes an den Tag gelegt. jMeister in der Composition, und als Zeichner ohne Tadel entwickelt er einen ebenso glücklichen Farbensinn. Im Jahre 1850 begleitete er den Herzog von Meiningen nach Italien, und dieser Fürst übertrug ihm in Rom auch die Ausführung von Gemälden.
Literatur
Thieme, Ulrich / Becker, Felix / Vollmer, Hans (Hg.), Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart (37 Bände in 19 Teilbänden); Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts (6 Bände).
Nagler, Georg Kaspar ; Andresen, Andreas ; Clauss, Carl: Die Monogrammisten : und diejenigen bekannten und unbekannten Künstler aller Schulen, welche sich zur Bezeichnung ihrer Werke eines figürlichen Zeichens, der Initialen des Namens, der Abbreviatur desselben etc. bedient haben ; mit Berücksichtigung von Buchdruckerzeichen, der Stempel der alten Gold- und Silberschmiede ... , 5 Bände, 1858-1879
Haben Sie Hinweise zu diesem Eintrag oder eine weitere photographische Ansicht eines der
links stehenden Objekte, senden Sie uns bitte eine Email mit der Abbildung.